Reisebericht USA Nordwesten
(15.05. - 08.06.2009)
15.05.2009
Nach langem Flug über London landen wir um 16:40 Uhr in San Francisco.
Bei der Einreise kommen die üblichen Fragen und nachdem ich die Frage nach Lebensmitteleinfuhren verneine, kommt die Nachfrage: Auch kein Sauerkraut??? Für einen US-Grenzbeamten ganz schön humorvoll!
Vom Flughafen in die City gelangt man am schnell und günstig mit der BART, SF's U-Bahn. Die Fahrt kostet 5,35 $ und man ist schnell in der Stadt.
Zu Fuß dauert es noch etwa 10 Min. zum vorgebuchten Hostel, das relativ zentral liegt. Die Gegend scheint nicht die beste zu sein, aber ich lasse mich deshalb nicht davon abschrecken,abends zum Alamo Square zu laufen, um die schönen viktorianischen Häuser in der Abendsonne vor San Franciscos Skyline zu fotografieren.
ÜN San Francisco
16.05.2009 San Francisco
Der Tag beginnt mit viel Sonnenschein.
Nach der obligatorischen Fahrt mit der Cable Car von der City zur Fisherman's Wharf leihe ich mir für den Tag ein Moutain Bike aus und fahre damit als erstes zur Golden Gate Bridge.
Mit dem Bike ist es wesentlich angenehmer und ich halte zwischendurch oft für Fotostopps.
Ich fahre über Haight Ashbury zurück in die City, sehe mir die Lombard Street und Chinatown an und fahre danach durch Downtown zurück zum Hafengebiet. Hier verbringe ich den restlichen Tag und gebe nach 8 Stunden mein Rad zurück.
ÜN San Francisco
17.05.2009 San Francisco - Fort Bragg
Golden Gate Bridge, Fisherman's Wharf, Twin Peaks mit tollem Ausblick auf die Stadt und noch einmal Haight Ashbury Hill, das ehemalige Flower Power-Viertel.
Da heute ein besonderer Stadtlauf der Studenten stattfindet, sind die Straßen in diesem Viertel voller verrückt verkleideter Leute. Elvis- oder Bärenkostüm, ganz freizügig oder als Marienkäfer und überall wird heute das Trinken in der Öffentlichkeit geduldet.
ÜN Fort Bragg
17.05.2009 Avenue of the Giants - Redwood-NP
Kurz vor Mittag erreichen wir die Avenue of the Giants. Man sieht hier einige hohe Redwood Bäume und auch einen Baum, durch den man durchfahren kann.
Außerdem reiht sich ein Touriplatz an den nächsten und jeder hat irgendeinen besonderen Baum zu bieten. Das größte Baumhaus, einen Baum, der aussieht wir ein Schuh, Bäume mit Fenstern usw.
Irgendwann reicht es und wir fahren weiter zum Redwood-NP, wo wir eine schöne Wanderung machen.
Abends grillen wir am Lagerfeuer.
ÜN Eureka
19.05.2009 Crater Lake NP
Nach kurzer Fahrt passieren wir die Grenze zu Oregon.
Hier liegen noch große Mengen von Schnee und teilweise sind die Häuser bis zum Dach eingeschneit.
Der Crater Lake ist absolut sehenswert und einer der Höhepunkte unserer Reise.
Vor etwa 1000 Jahren stürzte dieser Vulkan in sich zusammen und bildete diesen Krater, der sich im Laufe der Zeit mit Wasser füllte. Fast 600 m tief ist der See und das tiefe Blau bietet einen tollen Kontrast zum umliegenden, mit Schnee bedeckten, Kraterrand und dem blauen Himmel.
Statt der Wanderung am Crater Lake laufen wir nun am Lake Watson einen schönen Weg zu einem hohen Wasserfall.
Wir übernachten direkt an einem Fluss, welcher heute das Badezimmer ersetzen muss.
ÜN Watson Falls
20.05.2009 Oregon Dunes
Unsere kälteste Nacht!
Wir fahren morgens bei sonnigem Wetter wieder zurück zur Küste und in Reedsport halten wir, um uns Quadbikes auszuleihen.
Mit denen fahren wir durch die sehenswerte Landschaft der Oregon Dunes. Wirklich empfehlenswert, mit den Bikes durch die Sanddünen zu fahren, aber man sollte aufpassen, denn die Steigungen sind nicht ganz ungefährlich...
Nach dreistündiger Weiterfahrt bleiben wir für die Nacht in Albany.
ÜN Albany
21.05.2009 Silver Creek - Mt. St. Helens
Nach kurzer Fahrt kommen wir zum Trail Of Ten Falls am Silver Creek.
1980 brach der Mt. St. Helens aus und nahm der Umgebung damals für einige Zeit das Tageslicht. Durch die Eruption „schrumpfte“ der Berg um 400 Höhenmeter.
ÜN Mt. St. Helens
22.05.2009 Mount Rainier- Seattle
Heute steht ein weiterer Berg auf dem Reiseplan.
Der Mount Rainier ist fast 4400 m hoch, und bei klarem Wetter ist er gut von Seattle aus zu sehen, wie wir am nächsten Tag bestätigen können.
Die Landschaft ist einmalig schön und gerade der Schnee verleiht dem Ganzen noch eine besondere Note. Teileweise versinken wir knietief im Schnee und die Füße sind am Ende nass, aber da es sehr warm und sonnig ist, trocknet es auch schnell wieder.
Den Berg sehen wir auf unserer Weiterreise nach Seattle noch häufig von der Straße aus und aus jeder Perspektive sieht er majestätisch aus.
Das Nachtleben Seattles ist absolut empfehlenswert.
Unser Abend endet in der Laundry des Campingplatzes, wo wir um 3 Uhr darauf warten, dass der Trockner endlich seine letzte Runde dreht.
ÜN Seattle
23.05.2009 Seattle
Wir fahren mittags zur Space Needle, dem Wahrzeichen Seattles. Man kann hinauffahren und hat von oben einen schönen Blick auf die Stadt.
Vor dem ersten Starbucks der Welt am Pike Place Market stehen oft Straßenmusiker, die mit ihrem Können eigentlich eher in guten Clubs auftreten müssten.
ÜN Seattle
24.05.2009 Seattle - Tamarrack
Noch einmal steht die Space Needle auf dem Programm.
Hier ist momentan ein großes Musikfesitval und man sieht zwischen guten Bands auch immer wieder schräge Typen, die auf den unmöglichsten Instrumenten musizieren.
Uns steht heute noch einen lange Fahrt durch Washington bevor und so machen wir uns um 14:00 Uhr auf den Weg nach Idaho.
ÜN Tamarrack
25.05.2009 National Bison Range - Glacier-NP
Danach fahren wir noch lange, bis wir den Glacier-NP im Hochgebirge der Rocky Mountains endlich erreicht haben.
ÜN Glacier-NP
26.05.2009 Glacier-NP
Nach einer kalten Nacht fahren wir in den Park und nachdem wir uns im Visitor Center einige Infos über die Wanderrouten geholt haben, entscheiden wir uns, den Weg zum Trout Lake zu laufen.
Unterwegs treffen wir einige Waldarbeiter, die uns ein wenig von ihrer Arbeit und ihrem Leben erzählen. Im Sommer arbeiten sie im Park und im Winter, wenn der Park verlassen ist (Temperaturen bis über -50°) reisen sie durch die Welt.
Zum Glück hat sich das Wetter, im Gegensatz zu heute Morgen, sehr gebessert. Es ist warm und sonnig geworden.
ÜN Glacier-NP
27.05.2009 Montana
Es geht weiter Richtung Süden und in Helena, der Hauptstadt Montanas, machen wir eine längere Pause. Es ist eine alte Goldgräberstadt und für eine Hauptstadt ist nicht sonderlich viel los hier. Aber das ist glaube ich nichts Ungewöhnliches für die Capitals der US-Bundesstaaten.
Wir bleiben für die Nacht in Bozeman und beim Einkauf kurz vor der Stadt schenkt uns ein Bauer einen Sack voll Kartoffeln.
Die Ernte war so gut, dass er seinen Pickup beladen hat und nun auf dem Parkplatz des Supermarktes steht, um den Leuten säckeweise Kartoffeln mitzugeben. Erstaunlich, dass sich jemand die Zeit dafür nimmt und sich so eine Arbeit macht. Aber er freut sich, dass wir uns freuen...
ÜN Bozeman
28.05.2009 Yellowstone Nationalpark
Heute fahren wir den nördlichen Rundkurs des Parks ab und immer wieder halten wir an den verschiedenen Aussichtspunkten, um kleinere Rundwege abzulaufen. Es dampft und brodelt in der Erde und die verschiedensten Farben sind zu sehen.
Absoluter Höhepunkt des Rundwegs (und vielleicht des ganzen Parks?) sind die Mammoth Hot Springs. (Update: 3 Jahre später bei unserem Besuch sind die Terassen fast komplett ausgetrocknet und nicht mal mehr halb so sehenswert)
Ein schöner Pfad führt durch das ganze Gebiet dieser Sinterterassen. Das ca. 70°C heiße Wasser enthält hohe Konzentrationen an Kalk und Mineralien, die sich beim Austritt aus der Erde in Form von Terrassen ablagern. Es sind schönste Farben und Formen entstanden und die Zeit hier vergeht viel zu schnell.
Wir campen an einem malerischen See kurz vor dem Eingang des Yellowstone-Nationalparks in West Yellowstone.
ÜN West Yellowstone
29.05.2009 Yellowstone Nationalpark
Heute wollen wir den südlichen Kurs des Parks abfahren.
Kurz hinter dem Eingang des Parks werden wir eine Stunde aufgehalten, weil eine Bisonherde über die Straße zieht und sich dabei von der langen Autokolonne unbeeindruckt zeigt. Wir müssen warten, denn die Tiere haben hier immer Vorfahrt.
Am Lower Geyser Basin reihen sich viele Quellen und kleinere Geysire aneinander.
Am Midway Geyser Basin sieht man die Grand Prismatic Spring, die wohl farbenprächtigste Quelle des Parks. Kennt jeder von Fotos aus der Luft.
Es gibt auf den Wanderwegen viele andere kleinere Geysire und heiße Quellen zu sehen und die Erdfarben- und formen sind einmalig schön.
Besonders schön ist der Castle Geysir
und der unmittelbar davor liegende Crested Pool. Ein paar Bisons auf den Wiesen nebenan runden das ganze Bild ab.
ÜN West Yellowstone
30.05.2009 Grand Teton NP
Wir fahren weiter zum Grand Teton NP, der südlich des Yellowstone NP's liegt.
Auf der Passstraße im Yellowstone NP kommen wir am Lewis Lake vorbei.
Über 2400 m hoch gelegen, ist dieser noch zugefroren. Sieht super aus! Am Waldrand entdecken wir einen Wolf.
Es ist Samstagabend und dementsprechend ist in der Stadt einiges los. Wir entscheiden uns für eine Bar mit Livemusik und die Band gibt Countrymusik zum Besten.
ÜN Jackson
31.05.2009 Craters Of The Moon
Unsere heutige Fahrt führt uns von Wyoming nach Idaho und unser erster Halt ist in Idaho Falls. Hier steht der Idaho-Falls-Idaho-Tempel, ein Mormonentempel.
Wir fahren quer durch Idaho bis nach Twin Falls.
Die Gegend ist nur dünn besiedelt. Viel Weideland und wenige Häuser. Wir sehen sogar ein paar Cowboys, die auf ihren Pferden eine Kuhherde zusammentreiben.
ÜN Twin Falls
01.06.2009 Twin Falls
Hier in Twin Falls hat sich der Snake River in eine 148 m tiefe Schlucht gegraben. Der entstandene Canyon ist 450 m breit und wir sehen uns die Schlucht an der imposanten Brücke des Hwy 93 an.
Wir warten so lange, um uns die Sprünge anzusehen und fahren danach zu den nahe gelegenen Shoshone Falls, von denen die Wassermassen 65 m tief in den Snake River stürzen.
ÜN Elko
02.06.2009 Reno
Wir kommen mittags in Reno, Nevadas zweitgrößter Spielerstadt, an.
Im Gegensatz zu Las Vegas ist hier aber eher tote Hose. Es gibt ein paar größere und viele kleine Casinos, in denen wir uns das Treiben der Spieler ansehen.
Als Zwischenstopp nach den verlassenen Gegenden, aus denen wir gerade kommen, kann man hier mal wieder gut Essen gehen, und es gibt günstige Unterkünfte.
ÜN Reno
03.06.2009 Yosemite Nationalpark
Entrance des Yosemite Nationalparks.
Die Straße führt unter anderem am Mono Lake, dem größten Kratersee der Welt, vorbei.
Da die Stadt Los Angeles jahrzehntelang ihre Wasserversorgung aus diesem See bezog, sank der Wasserpegel dramatisch um 15 m ab. Umweltschutzmaßnahmen wirken seit Mitte der 90er Jahre entgegen.
ÜN Yosemite Nationalpark
04.06.2009 Yosemite NP
Morgens lassen wir uns zum ca. 2200 m hohen Glacier Point bringen.
Der Weg ist sehr zu empfehlen. Wohl eine meiner schönsten Wanderung überhaupt!
Man hat immer wieder fantastische Ausblicke auf die umliegende Bergwelt und das Tal und es ist nicht besonders anstrengend zu laufen.
ÜN YosemiteNP
05.06.2009 Napa Valley
Nachts hat es heftig zu regnen begonnen und wir können es gar nicht fassen, gestern so einen perfekten Wandertag gehabt zu haben.
Nach einigen Weinproben fahren wir bis Petaluma, wo wir übernachten.
ÜN Petaluma
06.06.2009 San Francisco
Nach kurzer Fahrt sind wir wieder am Startpunkt unserer Reise angelangt und nach dem morgendlichen Nebel zeigt sich San Francisco von schönster Seite.
Zu Fuß geht es zurück zum Hotel und da dieses nicht gerade in der besten Gegend liegt, haben wir abends noch gute Unterhaltung. Wir setzen uns ans Fenster der Bar und schauen uns das Straßentreiben mit Dealern, Prostituierten und Obdachlosen an. Besser als jedes Fernsehprogramm!
ÜN San Francisco
07.06.2009 Rückreise
Der letzte Tag und nach dem Frühstück geht es mit der B.A.R.T. zurück zum Flughafen.
Der Nonstopflug nach Frankfurt ist ruhig und da der Flieger fast eine Stunde Verspätung hat, spendiert die Fluggesellschaft Präsente in Form von Rabatten für den nächsten Flug.
08.06.2009 Rückreise
Die Bahn auf dem Rückweg hat ebenfalls Verspätung, aber hier mit Entschädigung, ähnlich wie beim Flug, zu rechnen, wäre wohl naiv...