USA Nord/West und Westkanada - Reisebericht
(07.06. - 02.07.2012)
07.06. Hinflug
Die Autovermieter sind ja immer für ein erstes Abenteuer gut. Dieses Mal will man uns eine Versicherung aufschwatzen. Erst wird es ohne Erklärungen versucht. Ein Zettel, der nur noch unterschrieben werden müsste. Fast 300 Dollar hätte der Spaß ohne Durchlesen gekostet. Da wir ein Komplettpaket gebucht haben, sind wir sehr sicher, alles zu haben und eine Viertelstunde später wird dann das System zum Schuldigen erklärt. Eine lange Schlange hat sich hinter uns gebildet.
Weiter geht es im Parkhaus bei der Autoübergabe. Gebucht ist ein SUV Midsize-Klasse. Auf unserer Rechnung steht aber nur Standard und in der Midsize-Abteilung sind keine Fahrzeuge verfügbar.
Auf unsere Nachfrage meint die Frau nur, dass wir uns irgendein anderes Auto nehmen könnten. Wäre egal. Jaa, das ist ja mal gut und wir testen alle möglichen Fahrzeuge durch. Besonders genau sehen wir den jeweiligen Kofferraum an, da der Plan ist, auch mal im Auto übernachten zu können, falls sich keine Unterkunft finden lässt.
Die Frau guckt etwas irritiert, als wir zum Probeliegen ansetzen, aber letztendlich bekommen wir einen schicken Ford Edge mit allem möglichen Schnickschnack wie Ledersitzen, Rückfahrkamera und so weiter. In diesem Auto wird es sich gut reisen lassen.
Unser vorgebuchtes Hotel kenne ich von der letzten Reise. Sehr zentral gelegen können wir direkt zur kleinen Sightseeing-Tour ansetzen. Danach gehen wir früh zu Bett.
ÜN Seattle
20 mi
08.06. Seattle - Roseburg
Erst nach Osten zum Yellowstone NP, dann Richtung Norden, um Westkanada zu erkunden und zurück über Vancouver Island nach Seattle.
Es kommt schon am Anfang anders, denn die Wetteraussichten für den Yellowstone sind eher durchschnittlich und in Seattle ist es dicht bewölkt.
So fahren wir Richtung Süden, machen in Portland einen Stopp, um in Amerikas größtem Buchladen einen weiteren USA-Reiseführer zu kaufen und fahren danach durch bis Roseburg.
ÜN Roseburg
389 mi
09.06. Crater Lake
Den langweiligen Highway von gestern tauschen wir heute durch schöne Bergpässe aus, machen Station an den Toketee Falls, an denen wir eine kleine Wanderung machen, sehen uns die Watson Falls an und fahren dann durch tolle Gegenden über Diamond Lake bis zum Crater Lake.
Hier sind nur wenige Wolken am Himmel und es liegt noch viel Schnee in den Bergen und am Rand des Lakes. Leider ist der Nordeingang mit Rim Drive, wie bereits beim letzten Besuch, wieder gesperrt.
Ansonsten tolles Panorama! Loht sich.
Bei Sonnenschein fahren wir weiter bis Burns, wo wir uns ein nettes Motel suchen.
ÜN Burns
400 mi
10.06. Twin Falls und Umgebung
Heute haben wir durch den "kleinen" Umweg zum Crater Lake einen Fahrtag.
In Boise stoppen wir kurz zum Einkaufen und in Twin Falls schauen wir uns die Shoshone Falls und den Canyon an, den der Snake River im Laufe der Zeit gegraben hat.
Ein netter Abstecher führte uns zum Bruneau Dunes State Park. Nette Dünenlandschaft mit kleinem See.
Abends sind wir in Idaho Falls und suchen uns ein Motel.
ÜN Idaho Falls
505 mi
11.06. Gran Teton und Yellowstone NP
Nach relativ kurzer Fahrt kommen wir nach Jackson, wo wir für eine kleine Stadtbesichtigung stoppen. Dann fahren wir weiter bis zum Grand Teton NP.
Mit dem Boot geht es quer über den Jenny Lake und dann zum Wandern hoch zu den Lookout-Punkten und ein Stück auf dem Cascade Canyon Trail hinein in die Bergwelt. Es laufen einige Murmeltiere herum und vereinzelt liegt noch Schnee.
Zurück nehmen wir nicht das Boot, sondern laufen den Weg um den See herum zurück zum Parkplatz.
Nach weiteren Fotostopps im Nationalpark fahren wir in den Yellowstone NP. Das Nationalparkticket gilt übrigens immer für beide Nationalparks: Yellowstone und Gran Teton!
Das Wetter heute ist schön, und wir halten oft für Fotos an. Viele Bisons und Deers stehen an den Straßen.
Es wird spät und wir fahren die 20 km aus dem Park heraus, um Unterkunft und Essen zu suchen. Nach einiger Suche finden wir ein kleines Motel nicht weit vom Parkeingang entfernt.
ÜN West Yellowstone
257 mi
12.06. Yellowstone NP
Wir starten früh um 6:00 Uhr und suchen als erstes einen Parkplatz gegenüber dem Midway Geyser Basin auf, um die Grand Prismatic Spring von oben fotografieren zu können.
Man kann von hier auf einen Berg zu Aussichtspunkten gelangen. Eher ein nicht öffentlicher Tipp, weshalb die Aufstiegspunkte schlecht gekennzeichnet sind. Wir laufen dummerweise im frühen Morgennebel erst mal vorbei und stehen am Ende an den Fairy-Falls (auch schön!).
Auf dem Rückweg passen wir auf und um 8:30 Uhr stehen wir endlich auf dem kleinen Berg gegenüber der Quellen. Die Perspektive ist nicht schlecht von hier. Besser wäre allerdings, abends hoch zu steigen, da das Sonnenlicht dann besser ist.
Nach dem kleinen Ausflug sehen wir das Geyser-Feld aus der Nähe an und fahren danach in den Norden zu den Mammoth Hot Terraces, die eher enttäuschen. Letztes Mal war ich einen Monat früher im Jahr hier und dadurch gab es wesentlich mehr Wasser. Nun ist es viel zu trocken und die Terrassen wirken dadurch nicht.
Es geht weiter zum Grand Canyon of Yellowstone. Auch ein Muss im Park. Die Lower Falls sind 94 m hoch und man gelangt über einen kleinen Pfad sogar sehr nah heran.
Der Yellowstone River hat im Laufe der Zeit eine tiefe Schlucht gegraben und bei guten Lichtverhältnissen erscheinen die Felsen in tollen Farben.
Neben unzähligen Bisons sehen wir auf einer Lichtung einen Schwarzbären.
Abends suchen wir wieder ein Motel. Da Nebensaison ist, findet man recht gut Unterkünfte.
ÜN West Yellowstone
174 mi
13.06. Yellowstone NP
Morgens ist es wieder schön. Wir fahren zum Old Faithful-Geyser.
Da wir den letzten Ausbruch gerade verpasst haben, sehen wir uns erst das angrenzende Geyserfield an, was einige Zeit benötigt. Nach der Eruption des Geysirs gehen wir ins sehenswerte Old Faithful Inn und später, als wir wieder am Auto sind, gibt es eine kleine Überraschung:
Unser Außenspiegel ist beschädigt. Vermutlich ein kleiner Parkrempler des Wohnmobils, das neben uns stand. Das Spiegelglas ist zwar noch ganz, aber komplett aus der Halterung und irgendwie wieder aufgesteckt worden.
Wir sehen uns als nächstes die Black-Sand-Basins an und fahren danach weiter zum Norrisfield.
Hier wird der Himmel schwarz und ein erstes Gewitter zieht auf. Da Weiterlaufen nicht viel bringen wird, setzen wir uns ins Auto und fahren zum Yellowstone Lake, wo der Himmel noch etwas heller gefärbt ist.
Nach einiger Zeit sind hier alle Wolken verschwunden und wir haben tolles Licht am West Thumb Geyser Basin.
Durch die Gewitter im übrigen Park sind wir fast alleine hier. Die Leute sind wahrscheinlich alle zurück zur Unterkunft gefahren. Die etwas weitere Anfahrt zum Geysirfeld lohnt auf jeden Fall. Bunte Bäche fließen in den See und es gibt tolle Farbspiele.
Es wird wieder spät, bis wir in West Yellowstone ankommen und der Einfachheit halber buchen wir einen Zeltplatz am ersten Campingplatz. Der Autoumbau ist ok, können wir aber demnächst noch mal üben, damit auch der letzte Handgriff klappt.
ÜN West Yellowstone
171 mi
14.06. Yellowstone NP
Als erstes steht heute die Reparatur des Spiegels an, und wir haben Glück, denn in West Yellowstone gibt es tatsächlich einen gut sortierten Baumarkt. Wer hätte das gedacht in dieser abgelegenen Gegend.
Der Spiegel muss zerlegt werden, da die Kunststoffkugel heraus gebrochen ist. Kleben wird vermutlich nicht lange halten und so kaufen wir erst Werkzeug zum Zerlegen und dann eine kleine M3-Schraube, die passen könnte. Das Ganze funktioniert tatsächlich und die elektrische Verstellung geht 3 Stunden später auch wieder.
Die Frau an der Kasse fragt nach dem dritten Kauf von Kleinteilen etwas irritiert: What are you doing?
Wir fahren noch mal in den Park und gehen, da die Sonne so schön scheint, erneut zu einem Lookout an den Yellowstone Falls.
Danach fahren wir über den Nordausgang weiter auf unserer Reise.
Zwischendurch haben wir immer wieder die Wetterberichte für Kanada verfolgt.
Die waren alles andere als gut und wir haben lange überlegt, vielleicht eher in den Süden oder Osten der USA weiter zu fahren. Da sich die Tendenz für Kanada aber bessert, ist das Ziel nun klar.
Später in Kanada schimpfen Touristen und Einheimische über das schlechteste Frühjahr seit vielen Jahren. Teilweise gab es schlimme Überschwemmungen, aber wir haben es gut abgepasst. Bis auf einige wenige Schauer ist es meistens gut.
ÜN Missoula
363 mi
15.06. Polson - Waterton Lakes NP
Wir entdecken auf unserer Weiterreise in Polson am Flathead Lake das Miracle of America Museum, dessen Besuch einige Zeit in Anspruch nimmt. Es locken schon von weitem Autos aus den 50ern, Flugzeuge, Hubschrauber und alles Mögliche an kuriosen Dingen. Von innen werden erst die wirklichen Ausmaße klar. Über 40 Hütten sind voll gestopft mit Kram. Von der Militäruniform über uralte Trecker und Spielzeug bis hin zum ausgedienten Kampfjet. Verrücktes Amerika!
Die Fahrt geht weiter durch das nördliche, sehr schöne Montana.
Als wir nach einiger Zeit im Glacier NP, USA ankommen, müssen wir uns erkundigen, ob die Going To The Sun Road schon geöffnet ist. Pech gehabt, voraussichtlich nächste Woche soll sie öffnen. So fahren wir die Alternativroute und dann von der anderen Seite so weit herein, wie man kann.
Die Fahrt und der dafür fällige NP-Eintritt lohnen auf jeden Fall. Man kann tolle Wanderwege am Wasser und an schönen Schluchten entlang laufen und es gibt immer wieder neue Panoramen zu entdecken.
Nach diesem Ausflug fahren wir weiter nach Kanada, wo wir bei toller Abendsonne nach der Grenze noch einige Male für Fotos anhalten.
Angekommen im Waterton Lakes NP buchen wir wieder einen Zeltplatz und fahren danach zum Red Rock Canyon, um ein paar Meter zu laufen. Die Sonne steht schon tief und deshalb wirkt der rote Canyon nicht besonders.
Wir fahren weiter zum Cameron Lake und auf dieser Straße werden unsere Erwartungen, vielleicht noch einen Bären zu sehen, bei weitem übertroffen. Sieben sind es am Ende des Tages und das innerhalb einer knappen Stunde.
Anfangs ein Muttertier mit zwei jungen, plüschigen Bären, friedlich grasend, ohne sich von uns stören zu lassen. Dann einer, der mitten auf der Straße steht.
Einer ist direkt neben der Fahrertür und wir schließen vorsichtshalber das Fenster für einen Moment. Ein ganz junger Bär erschreckt sich und klettert schnell einen Baum hinauf. Sehr witzig sieht das aus und die Geschwindigkeit beim Klettern ist beachtlich.
Auf dem Rückweg vom See dann noch zwei Bären und am Ende der Straße sitzen zwei Füchse im Berg.
Schöner Einstieg für Kanada.
ÜN Waterton Lakes NP
301 mi
16.06. Waterton Lakes NP - Banff NP
Heute Morgen fahren wir die Straße zum Cameron Lake noch einmal, aber Bären sehen wir nicht mehr. Dafür Dallschafe, Deers, 4 Füchse und eine Elchkuh, die mitten auf der Straße unschlüssig ist, wohin sie ausweichen soll. Letztendlich verschwindet sie über die Leitplanke und dann den Berg hinab.
Der Park lohnt einen Besuch und wir ärgern uns später ein wenig, jetzt schon weitergefahren zu sein, aber das Wetter könnte heute besser sein. Bedeckter Himmel mit kleinen Schauern. So fahren wir weiter nach Calgary.
Nach kurzem Tankstopp geht es weiter bis Banff, aber leider ist Lake Louise & Co in Wolken gehüllt. Wir schauen uns ein wenig um, laufen ein Stück um den See und fahren nachmittags zurück nach Calgary, wo sich das Wetter bessert.
Wir findent sich ein nettes Motel am Stadtrand.
ÜN Calgary
412 mi
17.06. Calgary
Morgens sehen wir uns Calgary an. Lohnt einen Stopp. An den Fernsehern in verschiedenen Kneipen läuft ein Deutschlandspiel der EM.
Nach Mittag fahren wir nach Banff, wo wir die Stadt ansehen (auch sehr nett), zu den Bow-Wasserfällen und dem schönen Fairmonthotel und danach suchen wir einen Campingplatz.
Mittlerweile hat es sich eingespielt im Auto zu übernachten. Kann man zwischendurch mal gut machen.
Abends fahren wir bei mittelmäßigem Wetter Richtung Johnson-Canyon, wo uns ein schöner Elk über den Weg läuft.
ÜN Banff NP
146 mi
18.06. Banff NP - Lake Louise
Wir fahren wieder zum Johnson-Canyon und wandern den Trail zu den Upper- und Lower Falls. Sehr schöne, einfach zu machende Wanderung.
Auf der Weiterfahrt zum Morraine Lake gibt es am Straßenrand eine größere Menschenmenge, was immer darauf hinweist, dass es etwas zu sehen gibt. Ein Grizzly sitzt auf einer Wiese und lässt sich durch die vielen Menschen beim Grasen nicht stören.
Am Morraine Lake angekommen gibt es viel zu fotografieren. Dann geht es noch mal zum Lake Louise. Der ist nur halb so schön, aber es gibt Touristen ohne Ende.
Weil die Abendsonne toll aussieht, fahren wir noch mal zum Morraine Lake. Etwas planlos, aber egal.
Wir gehen abends ein Stück um den See herum.
ÜN Lake Louise
111 mi
19.06. Icefield Parkway - Jasper NP
Weiter geht es zum Jasper NP und auf der Fahrt dorthin gibt es wieder viel zu sehen.
Erster Stopp ist am Bow Lake, wo wir eine schöne Wanderung zu den Bow Falls machen. Dauert hin und zurück mindestens 2 Stunden.
Am Columbia Icefield halten wir und laufen ein Stück bis zum Athabasca Glacier.
Beim Passieren der schönen Passstraße regnet es leider leicht, aber wir haben zurück ja noch eine Chance. Stattdessen rennen uns 4 Dallschafe am Pass über den Weg. Auch schön.
Im Jasper NP angekommen nehmen wir nach den heutigen Wanderungen lieber ein Zimmer in einem schönen Resort, wo man den Abend bei gutem Essen ausklingen lassen kann.
ÜN Jasper NP
159 mi
20.06. Jasper NP
Wir fahren heute zum Must-do-Point des Jaspers. Eine Bootsfahrt nach Spirit Island steht auf dem Plan. Die 40 km dorthin dauern länger als gedacht, aber das nehmen wir gern in Kauf, da wir drei Bären auf dem Weg sehen.
Am Beginn der Straße kann man am Maligne Canyon entlang laufen. Wir gehen ein Stück und fahren dann weiter bis uns eine Menschenmenge am Straßenrand aufhält.
Alle starren hoch in die Bäume, weshalb wir erst einen Adler vermuten, aber auf unsere Nachfrage zeigt man uns die drei Bären, die in ca. 20 m Höhe sitzen. Da sie schlecht zu fotografieren sind, bleiben wir lange stehen und warten ab. Irgendwann kommt die Mutter herunter und geht unten auf und ab. Die zwei Jungen kommen später nach und das Trio überquert die Straße direkt neben uns.
Die Bootsfahrt nach Spirit Island ist beim heutigen bedeckten Wetter eher mäßig. Wie schon gesagt: Die Kanadier freuen sich über das schönste Wetter seit Wochen. Ob es unbedingt diese Insel sein muss, die man fotografieren muss, bezweifeln wir, denn in den Seen und Flüssen des Jaspers gibt es unzählige, die ähnlich schön sind. Das Bootsunternehmen freut es, dass so viele Touris kommen und bewirbt natürlich kräftig diesen einzigartigen Blick.
Auf dem Rückweg nach Jasper steht Bär Nr. 13 am Waldrand.
Wieder zurück im Ort gehen wir essen und fahren danach die schmale Straße zum Mt. Edith Cavell, einem sehr schönen Berg inklusive Gletscher und kleinem See. Leider ist die Sonne schon fast untergegangen, aber hier oben ist es so schön, dass wir morgen ein zweites Mal herkommen wollen.
Heute ist wieder campen angesagt und wir sind erstaunt über die zweispurige Warteschlange am Campingplatz. Bisher war es überall noch ruhig und immer einfach, eine Unterkunft zu finden.
ÜN Jasper NP
100 mi
21.06. Jasper NP - Yoho NP
Mit der Jasper Tramway fahren wir morgens zum Whistlers Mountain hoch. Tolles Wetter und dementsprechend tolles Panorama haben wir hier auf 2300 m Höhe.
Danach kommt die zweite Fahrt zum Mt. Edith Cavell, wo uns wieder ein Bär über den Weg läuft. Der Gletscher nebst See wirkt bei Sonnenschein natürlich noch schöner als gestern. Es geht weiter zurück Richtung Süden. Wir stoppen an den Athabasca Falls und auf der Weiterfahrt stehen Bär 15 und 16 am Straßenrand, Nummer 15 endlich mal in der Sonne.
Tolle Ausblicke gibt es auch am Peyto Lake, wo man nach kurzem Weg hingelangt.
Am Yoho NP angekommen, buchen wir den Campingplatz und fahren danach zum Emerald Lake. Ganz nett, aber der 2005 im Yukon gesehene gleichnamige See ist doch um einiges schöner finden wir.
Abends steht die Besichtigung der Takakkaw Falls an.
ÜN Yoho NP
222 mi
22.06. Yoho NP - Pemberton
Wir brechen morgens am Emerald Lake zur Basin Trail-Wanderung auf. Es geht anfangs direkt steil los und dementsprechend anstrengend ist es. Auf dem Rückweg fragt uns fast jeder, der uns entgegen kommt, wie weit es noch ist. Diese Wanderung gefiel uns nur mittelmäßig.
Morgens ist das Wasser am Lake übrigens ganz still und die Berge spiegeln sich dann schön im See.
Gegen Mittag brechen wir zur letzten größeren Strecke unsere Tour auf. Bis Whistler wollen wir fahren und bis dort sind es über 700 km. Die Fahrt ist recht schön. Wir kommen durch schöne Gegenden und ab und zu halten wir für einen Fotostopp. Einen Bären entdecken wir auch, aber der hat leider mehr Angst vor uns als wir vor ihm und dehalb ist er schnell wieder weg.
Kurz vor Whistler suchen wir ein Hotel, da sich das Wetter leider verschlechtert hat. Ein lahmer Inder gewährt uns Unterkunft.
ÜN Pemberton
435 mi
23.06. Whistler - Vancouver
Die Stadtbesichtigung Whistlers fällt kurz aus. Zwar regnet es nicht, aber bei Bewölkung sieht man die umliegenden Berge nicht und dadurch ist es relativ uninteressant.
Wir fahren weiter bis Vancouver, wo wir eine nette Unterkunft mitten in der Stadt finden.
Nach kurzem Gang durch die Stadt leihen wir Räder aus, sehen uns das Hafengebiet an und fahren danach zum Stanley Park. Dort angekommen werden wir von einem längeren Regenschauer überrascht. Also zurück durch den Regen zum Hotel und abends zum Italiener.
ÜN Vancouver
108 mi
24.06. Vancouver - Vancouver Island
Wir haben die Räder bis nachmittags und deshalb wiederholen wir die gestrige Tour zum Stanley Park. Heute spielt das Wetter wieder mit.
Nach der Tour fahren wir nach Tsawassen, um eine Fähre nach Vancouver Island zu bekommen. Wir haben Glück und bekommen direkt einen Platz auf der nächsten, so dass kaum Wartezeit entsteht.
Auf der Überfahrt sehen wir zwei Orcas nicht weit weg vom Schiff, aber für ordentliche Fotos geht es etwas zu schnell. Weg sind sie wieder.
Abends in Victoria nettes Treffen mit BC, Bekannten aus der Heimat, mit denen wir essen gehen. Die Unterkunftssuche abends um halbzehn erweist sich als relativ einfach, denn wir schauen kurz im Internet nach und finden ein schönes Hotel in Victoria.
ÜN Victoria
85 mi
25.06. Victoria - Tofino
Wir sehen uns Victoria an und fahren nachmittags weiter bis Tofino.
Hier gibt es wieder ein Unterkunftsschnäppchen per Internet.
5 Sterne Lodge mit eigener Meeresbucht und Zimmer mit Meerblick für 110.$. Der Preis ist falsch ausgewiesen und die nette Deutsche an der Rezeption will erst nicht so recht, gibt uns dann aber einen Zugangscode fürs WLAN und so buchen wir es nicht an der Rezeption, sondern über den Hoteldienst im Internet. Sehr schick. Haben wir verdient!
ÜN Tofino
235 mi
26.06. Ucuelet
Kurz gehen wir durch Tofino (nicht so spannend) und dann zu einer vorgebuchten Bearwiewingtour.
Mit dem Boot fahren wir raus, um vom Wasser aus Bären zu beobachten. Wir entdecken insgesamt drei, die bei der Ebbe am Strand die Steine herumdrehen in der Hoffnung, darunter etwas Essbares zu finden. Sieht ganz nett aus, aber mit dem Auto waren wir an den Straßenrändern immer wesentlich näher dran. Die Tour würden wir nicht noch einmal wiederholen.
Wir buchen im Anschluss direkt noch eine Whalewatchtour und sehen dabei zwei Grauwale, Seelöwen und Adler. Das mitfahrende Paar ist hinterher begeistert von der Tour, aber wir fanden es nur mittelmäßig. Unsere Whalewatchtour in Alaska war bisher nie zu toppen.
Weiter geht es nach Ucluelet, und wir gehen hier zum Leuchtturm. Gerade am Beach angekommen schwimmt ein Wal an der Küste lang. Wir sehen ihn noch einige Male im Laufe des Abends. Der Trail hier an der Küste ist wirklich schön und wir beschließen, ihn morgen ganz zu laufen.
Toller sonniger Abend. Spät suchen wir uns einen Campingplatz.
ÜN Ucluelet
61 mi
27.06. Ucuelet - Vancouver
Wir fahren noch einmal zur Küste und laufen den Wild Pacific Trail (lohnt!).
Anschließend brechen wir wieder Richtung Süden mit Stopp in Port Alberny auf. Da BC auf dem Weg nach Norden sind, klappt ein zweites Treffen am Cathedral Trail.
Danach fahren wir zu den Little Qualicum Falls und nach einem Abstecher in Duncan, der Stadt der Totempfähle geht es weiter bis zur Fähre. Dieses Mal haben wir nicht so ein Glück wie bei der Hinfahrt. Die Fähre ist gerade weg und wir müssen 1.5 Stunden bis zur nächsten warten.
Dadurch kommen wir sehr spät in Vancouver an, aber wir treffen tatsächlich um kurz nach elf noch jemanden auf dem Campingplatz an und buchen für die Nacht.
ÜN Vancouver
265 mi
28.06. Vancouver
Unser letzter Tag in Vancouver.
Wir fahren zuerst zur Capilano Suspensionbridge. Die 70 m hohe und 136 m weite Brücke überspannt den Capilano River im Norden Vancouvers. Nicht ganz billig der Spaß, aber der kleine Park ist nett angelegt und man kann neben dem Gang über die Hängebrücke noch in der Höhe von Baum zu Baum laufen, Lehrpfade ansehen und Vögel beobachten.
Wem die 34 $ Eintritt zu hoch sind, kann es mit einem Gang über die 50 m hohe und ca. 8 km entfernte Lynn Canyon Suspension Bridge versuchen. Das kostet nichts, wir haben es allerdings nicht getestet und haben deshalb keine Vergleichsmöglichkeit.
Da Deutschland im Halbfinale der EM steht, suchen wir mittags ein Restaurant auf und sehen uns das Spiel an. Im Nachhinein hätten wir uns das sparen können. Was machen die???
Im Laufe des Tages ist es sehr schwül geworden. Wir fahren zum Grouse Mountain und mit der Seilbahn kommt man nach oben. Es ist etwas später geworden, aber dafür ist die Warteschlange an der Gondel kurz. Die Aussicht ist leider aufgrund des Wetters schlecht uns so sehen wir uns bei den Tieren um.
Zwei Grizzlies gibt es hier und man kommt wirklich nah ran. Schon was anderes als die vielen Schwarzbären, die wir davor meistens sahen. Es gibt auch eine lohnende Vogelschau, und man kann per Aufzug auf ein Windrad (The Eye of the Wind) gelangen, von dem die Aussicht heute leider auch getrübt ist. Es setzt Regen ein, als wir hochfahren und so machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto.
Da sich das Wetter heute sicher nicht mehr bessern wird, fahren wir weiter zur USA Grenze. Der Grenzbeamte beümmelt sich etwas, als er eine Landkarte mit unserer eingezeichneten Route im Auto liegen sieht. Wenn der wüsste, dass man darauf nicht mal die Hälfte der Strecke sieht...
Kurz vor Seattle finden wir ein nettes Motel und die Gelegenheit ist gut, das Auto komplett aus- und aufzuräumen.
Jetzt sieht es wieder ordentlich und abgabebereit aus.
ÜN Arlington
130 mi
29.06. Seattle
Noch 40 Meilen trennen uns von Seattle und nach kurzem Shoppingstop sind wir mittags wieder am Hotel unseres Ausgangspunkts. Dummerweise ist vor dem Hotel eine Großbaustelle, die in der Nacht loslegen soll. Ab 2:00 Uhr in der Nacht könnte es lauter werden, sagt man uns.
Wir sehen uns die Stadt an und es stehen u.a. Space Needle, Pike Place Market, Smith Tower und einges mehr auf dem Programm. Der Tag vergeht schnell.
ÜN Seattle
0 mi
30.06. Seattle
Wir haben heute noch bis nachmittags Zeit uns die Stadt anzusehen und klappern deshalb die Dinge ab, die wir gestern nicht geschafft haben.
Um 17:00 Uhr müssen wir das Auto abgeben. Dies passiert anstandslos. Wir fahren mit dem Shuttlebus zum Flughafen und schlagen hier die restlichen Stunden bis zum Abflug tot.
ÜN Flugzeug
25 mi
01.07. Rückflug
02.07. Frankfurt
Der Flug war ruhig und wir landen mehr als pünktlich in Frankfurt.
Die Bahn ist natürlich wieder alles andere als pünktlich. Der passende Zug fällt aus und der andere kommt eine Stunde später. Ob das jeden Tag so ist oder nur die zwei Mal im Jahr, wenn wir uns auf Reisen begeben?
©2012 Olaf Essing