fernweh und los

0697_Indianerdorf - statt Kaffee und Kuchen ein paar Ameisen
0156_Iguacu - Wasserfaelle
0110_Rio - Botanischer Garten
0267_Iguacu_Parque das Aves
0390_Ouro Preto - Nossa Senhora do Carmo
0819_Barreirinhas
0679_Bootstour am frühen Morgen
0261_Iguacu_Parque das Aves
0041_Rio - Blick vom Corcovado auf die Stadt
0036_Rio - Christusstatue Cristo Redentor
0408_Ouro Preto
0165_Iguacu - Wasserfaelle
0151_ Flug über den Rio Iguacu
0877_Parque Nacional dos Lencois Maranhenses
0163_Iguacu
0971_Salvador - Pelourinho
0913_Cabure
0673_Sonnenaufgang am Rio Negro
0180_Iguacu - Wasserfaelle
0659_Kaimancatching
1046_Salvador - Praia do Flamengo
0671_Sonnenaufgang am Rio Negro
0685_Faultier
0888-Vassouras-Affen
0327_Iguacu - Hotel das Cataratas
0034_Rio - Blick vom Corcovado auf die Stadt
0889-Vassouras-Affen
0926_Cabure
0230_Iguacu - Wasserfaelle
0570_Manaus - Makthallen
0259_Iguacu_Parque das Aves
0168_Iguacu - Wasserfaelle
0872_Parque Nacional dos Lencois Maranhenses
0683_Faultier
0006_Rio - Copacabana
0116_Rio - Botanischer Garten
0644_Piranhafischen
0664_-Kaimancatching
0283_Iguacu_Parque das Aves
0643_Piranhafischen
0833_Parque Nacional dos Lencois Maranhenses
0279_Iguacu_Parque das Aves
0093_Rio - Am Zuckerhut
0852_Parque Nacional dos Lencois Maranhenses
0086_Rio - Am Zuckerhut
0402_Ouro Preto
0969_Salvador
0670_Sonnenaufgang am Rio Negro
1090_Salvador - Praia do Flamengo
0154_Iguacu - Wasserfaelle
0829_Jeeptour zu den Duenen

Brasilien - Reisebericht

(29.10. - 21.11.2004)

29.10.2004

Unser Flug nach Rio de Janeiro startet abends um 22:30 Uhr ab Frankfurt.
Mit der Bahn fahren wir hin und treffen uns in Düsseldorf. Leider ist der Zug überfüllt, so dass wir mit einem Gangplatz Vorlieb nehmen müssen und da wir den Umstieg in Köln in den ICE verpassen, fahren wir die Alternativstrecke am Rhein entlang und kommen dadurch ca. eine Stunde später am Flughafen an.

ÜN Flugzeug

30.10.2004 Rio de Janeiro

Früh morgens landen wir in Rio und am Flughafen erwartet uns schon Maria, die uns zum Hotel bringen wird.

Weil wir der portugiesischen Sprache nicht mächtig sind, haben wir über das Internet einen Reiseveranstalter ausfindig gemacht, der uns nach unseren Wünschen eine Reise zusammengestellt hat, die uns unsere Individualität nicht nimmt, aber uns die zeitraubende Organisation im fremden Land abnimmt. Zu den Reisebausteinen gehören fünf Inlandsflüge und Hotels inklusive Transfers von und zu den Flughäfen in Rio, Iguacu und Manaus. An den Wasserfällen und im Amazonasgebiet sind teilweise Touren mitgebucht worden. Den Rest sollten wir selber hinbekommen und die anderen Stationen sind Belo Horizonte und Salvador de Bahia.

Angekommen im Hotel, das an einer Seitenstraße zwischen Praia Ipanema und Copacabana liegt, buchen wir für den nächsten Morgen eine Stadtrundfahrt.
Den Tag verbringen wir mit Einkaufen und Erkundung der Traumstrände in Hotelumgebung.
Am Nachmittag machen wir eine Jeeptour, die uns zu einer der beiden schönsten Sehenswürdigkeiten Rio de Janeiros führt: Den Corcovado.
 

Die Tour ist eine ideale Einstimmung auf die traumhaft gelegene Weltstadt. Erstes Ziel ist die Kirche Nova Catedral de Sao Sebastiao, eine Kirche, die 20.000 Menschen fassen kann.Weiter geht es durchs alte Stadtviertel Santa Teresa, dass mehr an Lissabon als an Rio erinnert. Eine urige Straßenbahn zockelt durch die schmalen Straßen aus Kopfsteinpflaster.

Durch dichten Tropenwald fahren wir hinauf zum Corcovado und der Blick von hier oben ist wohl der schönste, den man auf Rio haben kann. Von hier erscheint der Zuckerhut ganz klein, die Jesusfigur jedoch überlebensgroß.


Wieder zurück im Hotel gehen wir abends an der Strandpromenade des Ipanema entlang und erkunden das Nachtleben.

 ÜN Rio

31.10.2004 Rio de Janeiro
Wir gehen morgens in einem großen Bogen durch die Seitenstraßen zur Copacabana. Nicht weit entfernt vom Strand mit seinen Luxushotels sieht man am Hügel die Favelas do Vidigal, eines von Rios Elendsvierteln.
 
Mittags werden wir zur am Vortag gebuchten Stadtrundfahrt abgeholt und der Bus fährt uns als erstes zur Kirche Nova Catedral de Sao Sebastiao, an der wir bereits gestern kurz waren. Es geht weiter durch die Innenstadt mit seinen Sehenswürdigkeiten und dem Sambodrom, dem großen Stadion, an dem sich jedes Jahr an den Karnevalstagen ca. 50.000 Menschen die Karnevalsumzüge ansehen.

Als Abschluss der Stadtrundfahrt werden wir zum Zuckerhut gefahren. Man gelangt mit der Gondel auf den vorgelagerten Berg des Pao de Acucer und steigt auf diesem um in eine zweite Gondel, die einen auf den 394 m hohen Zuckerhut bringt. Man hat von hier einen tollen Blick auf die umliegenden Buchten und hoch zum Corcovado.
Auf den Hügeln gibt es reges Treiben mit Gastronomie, Tourishops und Livebands, die uns die brasilianische Folklore etwas näher bringen.

ÜN Rio
01.11.2004 Rio de Janeiro

Heute lassen wir uns per Busservice zur Edelsteinfabrik von Hans Stern, einem Einwanderer, der es in Brasilien zu großem Reichtum brachte, fahren.

Wir nutzen den Service eigentlich, um in die Nähe des Botanischen Gartens zu gelangen, aber die Fabrik sehen wir uns bei dieser Gelegenheit natürlich auch an. Es ist ganz interessant und am Ende der Führung wird man durch die Verkaufsräume geschleust und ein netter Herr präsentiert uns dort einen Stein nach dem anderen. Da wir nicht das geringste Interesse an den Edelsteinen haben und dies auch zeigen, verliert unser Gegenüber schell die Lust am Verkaufen und wir gehen hinaus, um das sonnige Rio zu entdecken.

Es ist sehr heiß heute und wir gelangen vom See Lagoa Rodrigo de Freitas auf kurzem Wege zum Tropical Botanica. Der Garten ist wirklich schön und eine schöne Einstimmung auf die tropischen Gewächse des Amazonas, die uns noch erwarten.

Wir fahren zurück zum Hotel und danach mit dem Linienbus in die City, um diese auf eigene Faust zu entdecken. Rio ist riesig und es gibt so viel zu sehen, dass wir irgendwann noch einmal wiederkommen müssen, um uns den Rest anzusehen.

Bei Einbruch der Dämmerung suchen wir die nächste Bushaltestelle und fahren zurück zum Hotel, denn so schön Rio auch ist, so sicher wie andere Städte ist es bestimmt nicht.

Abends gewittert es heftig und nachdem sich der Regen etwas gelegt hat, gehen wir zum Essen an die Copacabana.

ÜN Rio

02.11.2004 Iguacu

Heute werden die Rucksäcke gepackt, denn die Reise geht weiter Richtung Iguacu, den imposanten Wasserfällen am Länderdreieck von Brasilien, Argentinien und Paraguay.

 
Nach der Landung gehen wir direkt zum Gepäckband und während des Wartens kommen wir mit einem Deutschen ins Gespräch. Als er mit seinem Handy spielt und schimpft, dass er hier in Sao Paulo immer Probleme mit dem Empfang hätte, fragen wir: Wieso Sao Paulo? Wir sind doch in Iguacu. Nein, es war tatsächlich nur eine Zwischenlandung in Sao Paulo und wir informieren schnell das Bodenpersonal, dass wir den Flieger noch erwischen müssen. Die geben über Funk Bescheid und es klappt alles. Letztendlich kommen wir gut in Foz de Iguacu an und werden schon von Maria, unserer Reiseleitung nebst Fahrer, erwartet.

Wir wohnen direkt an den Wasserfällen im Hotel Cataratas. Die Straße dorthin ist von üppigem Regenwald umgeben und Hunderte von Schmetterlingen fliegen herum. Am Hotel wird man vom gewaltigen Rauschen der Fälle empfangen und auch nachts hört dies nicht auf, denn wir haben ein Zimmer mit direktem Blick auf das Fluten.

Ein grandioses Schauspiel, dem wir uns den Rest des Tages widmen. Es gibt einen sehr schönen Weg entlang der Wasserfälle und auf Brücken kann man weit auf das Wasser zugehen. Ohne Regenkleidung würde man von der Gischt vollkommen durchnässt werden. Wieder sehen wir viele und auch sehr große SchmetterlingeVögel und ab und zu läuft uns ein Nasenbär über den Weg, der schnüffelnd nach etwas Essbarem sucht. Diese Tiere sind genauso frech wie drollig. Wenn man nicht aufpasst, stehlen sie einem in einem unbedachten Moment alles Essbare direkt aus der Hand. Einer Frau wird später an einem Imbissstand ein ganzer Hamburger vom Tisch gestohlen. Wir haben unseren Spaß, aber die Frau freut es weniger.

Der Tag vergeht viel zu schnell und wir gehen irgendwann mit viel zu vielen Fotos zurück zum Hotel.

ÜN Iguacu

03.11.2004 Iguacu

Morgens werden wir von Maria abgeholt und wir fahren herüber zur argentinischen Seite der Wasserfälle, um uns auch diese Perspektive anzusehen. Da wir sehr früh dort sind, gibt es noch keine Tourischlangen und wir können ungestört fotografieren. Die argentinische Seite ist ebenso beeindruckend wie die brasilianische. Vielleicht bietet sie ein nicht ganz so gutes Panorama, aber dafür kommt man ganz nah an das Wasser heran und es gibt viele verzweigte Wege zu immer neuen Perspektiven. Auf dem Gelände fährt eine kleine Bahn zu den Stellen, die etwas weiter außerhalb liegen.

 Schade, dass uns Maria etwas zu schnell über das schöne Gelände hetzt, aber der Zeitplan ist eng gesteckt. Zu einer Bootstour am Fuß des Wassers reicht die Zeit leider nicht, was uns im Nachhinein ärgert.


Für den morgigen Tag buchen wir am Nachmittag einen Ausflug in den umliegenden Regenwald und danach gehen wir in den Parque des Aves. Dieser Vogelpark liegt am Eingang des Nationalparks und ist durchaus empfehlenswert. Es leben dort ca. 800 Vogelarten. Man sieht die Vögel aus der Nähe und die Tucane dort lassen sich sogar streicheln.

ÜN Iguacu

04.11.2004 Iguacu

Wir gehen zum vereinbarten Treffpunkt für unsere Dschungeltour und mit einiger Verspätung taucht Marcello, unser Guide, auf.

Da der erste Teil des Ausflugs per Rad losgeht, bekommen wir zwei Mountainbikes und radeln damit los. Marcello hält immer wieder an und erklärt uns viele Dinge über das Leben hier, die Pflanzen und die Tiere.

 

Irgendwann gelangen wir an einen Beobachtungsturm für Tiere und entdecken verschiedene Vögel und am Uferrand des Sees einen Kaiman. Unseren Weg setzen wir ab nun zu Fuß fort und gelangen zu einer Hütte, bei der schon ein Boot auf uns wartet.

Mit diesem fahren wir den Iguacu hinauf bis zu einer Insel, und ab dort fahren wir ein Stück mit Kajaks weiter. Wir steigen wieder um in das Motorboot und nachdem wir zur Tierbeobachtung am Ufer entlang gefahren sind, fahren wir zurück zur Hütte, von der uns ein Jeep zurück zum Ausgangspunkt bringt.


Die sehr abwechslungsreiche Tour hat uns sehr gefallen und zeigt, dass dieser Nationalpark noch einiges mehr als die Wasserfälle zu bieten hat.

ÜN Iguacu

05.11.2004 Belo Horizonte

Wir tauschen die schöne Natur gegen ein schmuckes Barockstädtchen aus, denn heute fliegen wir nach Belo Horizonte, und unser nächstes Ziel heißt Ouro Preto, dass wir mit dem Überlandbus erreichen. In Belo Horizonte treffen wir Silkes Bruder, der uns ein paar Tage begleiten wird.

Die Stadt ist groß und hektisch und wir gehen nach dem Abendessen sofort zum Hotel. Morgen geht es schon früh weiter.

ÜN Belo Horizonte

06.11.2004    Ouro Preto

Die Fahrt nach Ouro Preto ist nicht sehr spannend und nach der Ankunft nehmen wir ein Taxi, um uns zu einer sehr schönen Poussada bringen zu lassen.

In Ouro Preto wirkten viele bedeutende Künstler, und es wurden viele barocke Bauwerke geschaffen, die die Stadt zum Weltkulturerbe werden ließ.
Wir streifen kreuz und quer durch die Stadt und genießen die ruhige Atmosphäre hier.

ÜN Ouro Preto

07.11.2004 Mariana
Nachdem wir uns ein paar gestern ausgelassene Straßenzüge angesehen haben, fahren wir mit dem Bus nach Mariana, einer ähnlich schönen Stadt wie Ouro Preto und auch hier gibt es viele schöne Bauwerke zu besichtigen.
 

ÜN Ouro Preto

08.11.2004 Belo Horizonte
Heute fahren wir zurück nach Belo Horizonte und suchen so manchen Shopping-Tempel dieser 2-Millionen-Stadt auf. Es ist alles weihnachtlich dekoriert und der Weihnachtsmann ist hier weiblich, schlank und mit kurzem Rock bekleidet.
Wir übernachten im selben Hotel, wie bei unserer Ankunft und das nächste Ziel für uns ist der Amazonas. Kai fährt weiter Richtung Süden.

ÜN Belo Horizonte

09.11.2004 Amazonas

Unser heutiger Flug führt von Belo Horizonte über Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, nach Manaus.

Von Brasilia aus fliegen wir stundenlang über das grüne Gebiet Amazoniens. Der Regenwald scheint endlos zu sein, was nicht verwundert, denn laut Reiseführer umfasst das Gebiet ca. 45% von Brasiliens Fläche, dem fünftgrößten Land der Erde!

 Sicher landen wir in Manaus und eine Stunde zuvor hat es hier heftige Regengüsse gegeben, von denen jeder spricht. Wir werden am Flughafen von Max abgeholt, den wir ein paar Wochen später beim Voxtours-Special „Amazonien“ im Fernsehen wieder sehen.
 
Bevor wir ins Hotel gebracht werden, zeigt uns Max die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Manaus, das schöne Opernhaus und die Markthallen. Das Opernhaus ist sehr beeindruckend und wenn man bedenkt, was für ein Aufwand hier im Dschungel vor über 100 Jahren betrieben wurde, kann man ein wenig erahnen, was für einen Reichtum der Kautschukboom ins Land gebracht haben muss.

Die Kautschukbarone machten mit dem Latex der Bäume so viel Geld, dass sie es sich leisteten, ihre Wäsche zum Waschen nach Lissabon zu schicken. Der Gummirausch endete schnell, nachdem ein paar Sprösslinge der Pflanze außer Landes geschmuggelt worden waren und in den tropischen Kolonien der Briten erfolgreich gezüchtet wurden.

Auch der Besuch der Markthallen gefällt uns gut und zu sehen gibt es unter anderem große Obstlager und Fisch im Überfluss.
 

Unser Hotel ist sehr schön, nur leider abgelegen vom Stadtkern. So organisieren wir selbst noch einen kleinen Ausflug zum Encontro de Aguas, dem Zusammenfluss des Rio Negro mit dem Rio Solimoes. Hier treffen der helle Rio Solimoes und der dunkle Rio Negro aufeinander und durch die unterschiedlichen Temperaturen vermischen sich die beiden Flüsse erst mehrere Kilometer später.

Wenn man vom Boot aus die Hand ins Wasser hält, spürt man den Unterschied deutlich. Ab diesem Punkt beginnt der Amazonas.

ÜN Manaus

10.11.2004    Amazonasgebiet

Morgens werden wir von einem Taxifahrer abgeholt und niemand sagt uns so genau, wo wir hinfahren werden und was uns erwartet. Von anderen Hotelgästen erfahren wir dann doch noch ein paar Einzelheiten und unser gebuchtes Überraschungspaket soll sich demnach sehr lohnen.

Mit dem Taxi fahren wir zu einer Fähre, die uns über den Amazonas bringt. Während der Fährfahrt kommt plötzlich der Taxifahrer suchend auf mich zu und drückt mir sein Handy in die Hand. Ich wundere mich darüber, wer mich hier im tiefsten Brasilien anrufen könnte und am anderen Ende teilt mir der Guide unserer gebuchten Unterkunft mit, dass er uns nicht persönlich empfangen kann und wir deshalb auf ihn warten sollen. Sehr aufmerksam, kann ich da nur sagen!

Nach der Fährüberfahrt fahren wir ca. 1-2 Stunden auf einer Straße und kommen schließlich zu unserer Lodge, zu der wir erst nach einer kurzen Bootsüberfahrt gelangen. Ein komfortables Hotel, bei dem jedes Gästepaar seine eigene Hütte bekommt. Wir haben Glück, denn es sind außer uns nur drei weitere Gäste hier und deshalb ist es entsprechend ruhig. Für Unterhaltung ist hier im Regenwald auch gesorgt: Es gibt Fintness-, Fernseh- und Ruheräume, die mit Hängematten ausgestattet sind. Einen schönen Garten und sogar einen Fußballplatz hat man hier mitten im Dschungel errichtet, aber für ein fußballbegeistertes Land wie Brasilien ist das auch wieder normal.
 
Am frühen Nachmittag begrüßt uns unser Guide Fabio und stellt uns unseren Bootsführer für die kommenden Tage, Mr. Nelson, und eine Deutsche vor, die ebenfalls das Ausflugspaket gebucht hat.
Kurze Zeit später starten wir zu unserem ersten Dschungelausflug und fahren hierzu mit dem Boot ca. eine halbe Stunde auf einem Nebenarm des Rio Negro stromaufwärts.
Nachdem wir angelegt haben, klettern wir das Ufer hinauf und unsere Guides lehren uns viel über die Pflanzen und Tiere des Dschungels. Aus einer abgestorben wirkenden Wurzel beispielsweise gewinnt Mr. Nelson frisches Trinkwasser. Wir gehen weiter zu einem See, auf dem riesige Wasserlilien schwimmen und auch die Moskitos zeigen sich das erste Mal. Auf der Weiterfahrt sehen wir viele Vögel und ab und zu taucht ein Kaiman aus dem Wasser auf.

In einem ruhigen Gewässer halten wir an, holen die mitgebrachten stabilen Stöcke hervor und binden eine Schnur daran. Fertig ist eine Angelroute. Unsere Köder sind rohes Fleisch und spätestens jetzt wissen wir, was gefangen werden soll, denn Piranhas stehen bekanntlich auf solche Leckerbissen. Es dauert nicht lange, bis die ersten Fische beißen und danach geht es Schlag auf Schlag. Im Fluss wimmelt es nur so von diesen gefräßigen Fischen.
Wir fahren weiter und das Flussbild ändert sich ständig, so dass man pausenlos fotografieren könnte.

Als es dunkel wird, kramt Fabio eine Autobatterie hervor und schließt einen hellen Scheinwerfer daran an. Mittlerweile ist es ganz dunkel und wir fahren in der Mitte des Flusses langsam weiter. Der Scheinwerfer ist auf das Ufer gerichtet und nach kurzer Zeit wissen wir, warum: Überall am Ufer leuchten orangefarbene Punkte auf und wir erkennen schnell, dass es Kaimanaugen sind, die in der Dunkelheit leuchten. Entlang des ganzen Ufers sitzen sie und irgendwann gibt Mr. Nelson Gas und hält auf solch ein Augenpaar zu. Kurz bevor wir das Ufer rammen, dreht er bei, während Fabio, ganz vorn im Boot hockend, versucht, mit den bloßen Händen einen Kaiman zu fangen. Nach drei Versuchen hat er endlich einen und präsentiert ihn uns stolz.

Das Tier packt er am Hals, so dass es sich nicht wehren kann. Nachdem wir ausgiebig fotografiert haben, streichelt Fabio den Kaiman an einer bestimmten Stelle der Brust, wodurch das Reptil sofort in einen Schlaf verfällt.

Fabio legt es nun auf dem Rücken mitten ins Boot hinein und auch unser Blitzlichtgewitter weckt den Kaiman nicht wieder auf. Erst als Fabio den Kaiman wieder ins Wasser hält, wird er munter und wir entlassen ihn in die Freiheit.

 Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis war dies und wir vergaßen bei den ganzen Ereignissen sogar die vielen Motten und Mücken um uns herum, die vom Scheinwerferlicht nahezu angesaugt wurden. Gute Kleidung ist hier unerlässlich!

Für heute haben wir genug erlebt und fahren deshalb zurück zur Lodge, wo uns ein gutes Abendessen erwartet.

ÜN Amazonas

11.11.2004 Amazonas

Wir werden schon um 4:30 Uhr von Fabio geweckt, denn heute möchten wir einen Sonnenaufgang auf dem Wasser erleben.
Im Boot ist es mit dem Fahrtwind saukalt, und wir sind froh, als wir endlich eine Stelle gefunden haben, die uns geeignet genug erscheint, um den Sonnenaufgang zu sehen.

Kaum haben wir gehalten, wird die morgendliche Ruhe auch schon gestört. Von unten stößt etwas gegen unser Boot und wir entdecken neben uns die rosa Flussdelphine, die uns begrüßen. Diese Delphine sind tatsächlich rosa und kommen nur im Amazonasgebiet vor.

Der Sonnenaufgang ist sehr schön und nachdem wir ausgiebig fotografiert haben, fahren wir ein Stück weiter und legen irgendwann an, um eine Dschungelwanderung zu machen.
Es ist mittlerweile so warm und feucht, dass das Laufen unheimlich anstrengend wird. Fabio stochert in irgendwelchen Wurzeln herum, in der Hoffnung, ein paar Vogelspinnen aufzuspüren, und wir sind ganz froh, dass seine Suche nicht von Erfolg gekrönt wird. Uns wird wieder viel zur Natur erklärt, z.B. wird ein Kautschukbaum angeritzt, der daraufhin seine gummiartige Masse von sich gibt. Die Maden, die unsere Guides von den Blättern holen, sollen wir essen, und da wir streiken, essen sie die Maden kurzerhand selber.

Highlight dieser Wanderung wird ein Dreizehen-Faultier, das müde in den Bäumen hängt und von Fabio zufällig entdeckt wird. Nachdem eine Gruppe Japaner das Faultier ebenfalls sehen, zieht es träge, aber geschickt, ab.
Nun ist eine Ruhepause im Hotel angesagt und für den Nachmittag steht der nächste Höhepunkt an: Ein Besuch in einem Indianerdorf.
 Die Menschen leben im und vom Regenwald und begrüßen uns sehr freundlich. Als Snack bieten sie uns geröstete Ameisen an, die wir aber dankend ablehnen. Darüber wiederum freuen sich Fabio und Mr. Nelson, denn sie bekommen unsere Portionen und erzählen uns, dass es so ähnlich wie Chips schmecken würde.

Uns wird das Dorf gezeigt und viel über das Leben hier im Dschungel erklärt. Im Dorf leben ca. 15 Personen und es gibt eine Apotheke mit selbst hergestellten Arzneien und eine Schule mit eigenen Schulbüchern in ihrer Sprache.

 Die Kinder stellen sich am Ende unseres Besuchs gemeinsam mit ihren Müttern auf, um uns ein Lied vorzusingen, dass wir sogleich mit unseren Kameras aufnehmen. Das Ergebnis präsentieren wir ihnen auf den kleinen Displays der Kameras und sie sind genauso begeistert über ihr Lied, wie wir.
 Dann müssen wir uns leider wieder verabschieden von diesen netten Menschen mit ihrem so anderen Leben, und wir sind froh darüber, dass sie uns einen kleinen Einblick in ihren Alltag gegeben haben.

 ÜN Amazonas

12.11.2004 Amazonas

Heute fahren wir zum Dorf Irandupa. Hier leben Halbindianer und ihr Dorf ist sehr modern. Es gibt eine große Schule, eine Kirche und einige Geschäfte, bei denen auch wir Touris fündig werden.


Dies ist unser letzter Tag im Dschungel und heute fahren wir noch einmal weit flussaufwärts, um die Natur zu genießen.
In einem Gebiet, dass Mr. Nelson noch aus seiner Kindheit (er ist schätzungsweise 50 Jahre alt) kennt, halten wir, denn er hat damals an dieser Stelle immer Krokodile gesehen.

Wir klettern die steile Uferböschung hinauf und gehen ein Stück ins Waldinnere hinein. Auf den ersten Blick können wir nichts entdecken, aber nachdem Mr. Nelson mit seltsamen Lauten den Ruf der Krokodile imitiert, tönen von allen Seiten die Antworten der Reptilien. Schon wieder sind wir begeistert von dieser einzigartigen Natur, wollen uns aber nach diesen unzähligen Rufen lieber nicht weiter nach vorn wagen.

Der Tag vergeht schnell und abends wird es Zeit, die Rucksäcke zu packen.

ÜN Amazonas

13.11.2004 Sao Luis

Nach den letzten ereignisreichen Tagen passiert heute nichts Aufregendes. Wir fahren zurück nach Manaus und steigen dort in den Flieger, der uns in Brasiliens Norden mit seinen fantastischen Dünenlandschaften bringt.

Der Flug ist lang, weil wir viele Zwischenlandungen haben, und so kommen wir erst abends in Sao Luis an. Hier haben wir ein schickes Hotel, das wir aber leider schon morgen früh wieder verlassen müssen, denn per Kleinbus möchten wir weiterfahren bis Barrerinhas, um die weißen Dünenlandschaften zu erleben.

Nach den ruhigen Abenden in der Amazonas Lodge finden wir das Nachtleben Sao Luis’ äußerst ansprechend. Bei milden Temperaturen sitzen die Leute draußen beisammen, um zu essen und zu trinken.
Die Stadt macht einen schönen Eindruck, aber leider bleibt uns zu wenig Zeit, um alles anzuschauen. So tun wir es den anderen Menschen gleich und lassen den Abend bei einem Bierchen gemütlich ausklingen.

ÜN Sao Luis

14.11.2004 Barrerinhas

Früh morgens werden wir von Joel, unserem brasilianischen Reiseleiter für die nächsten Tage, abgeholt, und mit einem Kleinbus werden wir nach Barrerinhas gebracht.

Hier erwartet uns wieder ein sehr schönes Hotel. Der Ort selbst ist klein und hat außer ein paar Geschäften, die wir uns kurz ansehen, nicht viel zu bieten.

Kurz nach der Mittagszeit starten wir zu einer Jeeptour, die uns zu den Dünenlandschaften führt.

Hier ist alles ein bisschen einfacher, als wir es gewohnt sind. Um einen Fluss zu überqueren, fahren wir mit dem Jeep auf ein Floß und werden dann von einem Motorboot über den Fluss geschoben. Das sieht ziemlich abenteuerlich aus, funktioniert aber ganz gut.

Danach erwartet uns eine absolut heftige Off-Road-Piste, bei der wir ständig von einer auf die andere Seite des Autos geworfen werden. Unser spindeldürrer Fahrer kurbelt wie wild am übergroßen Lenkrad und wir ärgern uns etwas darüber, dass wir bei dem ganzen Gewackel die ganze Szenerie nicht per Foto festhalten können.


Nach ca. 20 Minuten stehen wir am Ende der Piste und müssen nun die riesigen Sandberge zu Fuß erklimmen. Die Landschaft ist traumhaft und entschädigt für das mühevolle Laufen im Sand. Der Sand ist fast weiß und wird eingerahmt von blauem Himmel und blauen Lagunen. Wir bleiben einige Stunden und bevor die Sonne am Horizont verschwindet, haben wir die Off-Road-Piste wieder hinter uns gelassen.

Am Abend gehen wir mit unserem brasilianischen Reiseleiter Joel in ein Restaurant, denn davon hat uns Joel schon den ganzen Tag erzählt. Da wir beide nicht besonders hungrig sind, essen wir nur Kleinigkeiten und Joel wird kurz nach Aufgabe der Bestellung in die Küche gebeten. Dort gibt es ein kleines Wortgefecht und Joel kommt wütend zurück, um uns zu verkünden, dass wir alleine essen müssten. Er bekäme wegen unserer mickrigen Portionen kein Gratisessen und würde deshalb woanders hingehen. Wirklich sehr lustig dieser Typ und nun wissen wir auch, warum er so scharf darauf war, mit uns Essen zu gehen.
Wir werden in den drei Tagen wohl noch einigen Spaß mit Joel bekommen.
 

Das Nachtleben in diesem kleinen Ort ist nicht gerade leise. Wir sitzen auf einer Dachterrasse und unten auf der Straße steht ein Wagen mit aufgedrehter Musikanlage, um die ganzen umliegenden Straßen zu unterhalten. Es ist so laut, dass man sich nicht unterhalten kann und irgendwann hat die Polizei ein Erbarmen und macht dem Spuk ein Ende.

ÜN Barrerinhas

15.11.2004 Barrerinhas

Heute steht ein Ausflug in den Parque Nacional dos Lencois Maranhenses an und wir treffen uns am Hotel mit Joel, um gemeinsam zum Hafen zu gehen. Dort steht ein kleines Boot für uns bereit und Joel bittet uns, vorn im Boot Platz zu nehmen, denn dort sind angeblich die besten Plätze. Er selbst sucht sich den Sitz unter dem kleinen Dach aus, denn hier ist, wie sich später herausstellt, in Wirklichkeit der beste Platz für die Bootsfahrt. Der Typ ist so dreist, dass schreit förmlich nach Rache!

Die Bootsfahrt ist toll und man sieht immer wieder, dass sich bei vielen Menschen in dieser Region das Leben auf dem Wasser abspielt, denn viele Familien kommen uns in Booten entgegen, und sie erledigen Einkäufe und dergleichen per Boot.

Auf der Insel Vassouras legen wir einen Zwischenstopp ein und schauen uns das Leben hier an. Die Affen in den Bäumen betteln um Essbares und es gibt einen schönen Strand nebst guter Strandbar.
Wir fahren weiter nach Morro de Boi und besichtigen hier den Leuchtturm, von dem man einen schönen Blick auf das Umland hat. Auch gibt es ein nettes Dörfchen zu sehen.
Weiter geht es nach Cabure, wo wir einen langen Halt einlegen. Am schönen Strand ist es leider viel zu windig und so gehen wir auf Motivsuche. Viele bunte Hütten, schöne Boote und ein paar Wildesel fotografieren wir und danach kehren wir in die Strandbar ein.

Auf unserer Rückfahrt bitten wir Joel nun, die Plätze mit uns zu tauschen und er macht etwas griesgrämig Platz. Den Bootsführer scheint es zu freuen, denn er kreuzt eine Welle nach der anderen, so dass Joel schön nass wird. Wie gut, dass er in der prallen Sonne sitzt, denn dann trocknet es schnell wieder!
Abends nervt er uns wieder, weil er erneut mit uns Essen gehen will, aber wir wehren ihn erfolgreich ab.

ÜN Barrerinhas

16.11.2004 Sao Luis

Am heutigen Tag fahren wir zurück nach Sao Luis, und da der Bus erst am Nachmittag losfährt, haben wir ausnahmsweise mal nichts zu tun. Der Ort gibt nicht viel her und so bleiben wir die meiste Zeit in unserem Hotel, das über Pool und Bar verfügt.

Die Fahrt nach Sao Luis wird lang und wir kommen erst in der Dunkelheit dort an. Zwischendurch muss der Bus an einer Schnellstraße einmal anhalten, weil einer der Fahrgäste kurz austreten muss. Sehr verwunderlich, hatten wir doch erst eine halbe Stunde zuvor eine längere Pause eingelegt. Als wir sehen, wer unseren Bus angehalten hat, wundert es uns aber nicht mehr, denn wer könnte es sein, außer Joel?!

ÜN Sao Luis

17.11.2004 Salvador

Nach dem Frühstück packen wir unsere Rucksäcke, weil wir heute weiterfliegen bis Salvador, der afrikanisch geprägten 2Mio-Metropole an der Ostküste Brasiliens.

Für 7:30 Uhr sind wir mit Joel verabredet, der uns zum Flughafen bringen soll und als um 8:30 Uhr immer noch niemand erscheint und es auch keine Reaktion auf unsere Anrufe gibt, nehmen wir ein Taxi. Gerade als wir losfahren, sehen wir die Schlafmütze in einem anderen Taxi heraneilen, aber für den Typen halten wir jetzt nicht noch einmal und geben ihm nur Zeichen, dass er zum Flughafen kommen soll. Dort lassen wir ihn unsere Taxifahrt bezahlen und er ärgert sich über die doppelten Kosten, was uns wiederum freut.

Nach 4,5 Stunden Flug und einigen Zwischenlandungen kommen wir am frühen Nachmittag in Salvador an und werden von einer „über ein paar Ecken Bekannten“ abgeholt und zu ihrer Pension gefahren. Wir wohnen in einem Vorort Salvadors, nicht weit entfernt vom Strand.
Am Strand wird heute trainiert, weil am kommenden Wochenende die Weltmeisterschaften im Wellenreiten stattfinden werden. Wir erkunden die nähere Umgebung und gehen abends noch zum Essen.

ÜN Salvador

18.11.2004    Salvador

Mit dem Bus brauchen wir morgens 45 Minuten bis zur Innenstadt Salvadors und die Fahrt führt die ganze Zeit an der schönen strandgesäumten Küste entlang.

Salvador ist sehr sehenswert und uns gefallen die Lebensart und das Flair der afrikanisch geprägten Stadt ebenso wie die Sehenswürdigkeiten. Bis in die späten Abendstunden erkunden wir alles und sind bei Ankunft in unserer Pension dementsprechend geplättet.

ÜN Salvador

19.11.2004   Salvador

Heute gehen wir als erstes zum Strand, um uns das Spektakel der Surf-WM anzusehen. Das Fernsehen ist hier und es ist einiges los am gestern noch so ruhigen Strand.
Zum Einkaufen fahren wir später in die Stadt und einige Sehenswürdigkeiten Salvadors müssen auch noch besichtigt werden. Für unseren letzten Urlaubstag morgen planen wir unseren ersten Strandtag des Urlaubs und deshalb ist es unser letzter Tag in der Stadtmitte.

ÜN Salvador

20.11.2004    Salvador

Wir verbringen die letzten Stunden in diesem schönen und abwechslungsreichen Land am langen Strand.

Heute Abend um 18:00 Uhr fliegen wir zurück nach Rio de Janeiro und von dort geht es um 23:00 Uhr weiter Richtung Frankfurt. Der Flug beginnt mit einiger Verspätung, aber wenigstens haben wir im Flugzeug genügend Platz, da die Sitze neben uns unbesetzt bleiben.

ÜN Flugzeug

21.11.2004

Ankunft in Frankfurt.

©2004 Olaf Essing