Oman und VAE - Reisebericht und Fotos
(02.11. - 18.11.2017)
Wir waren mal wieder auf der Suche nach einem Reiseziel im November. Gute-Wetter-Garantie brauchten wir und wenn das Ziel nicht ganz so weit weg wäre, hätten wir auch nichts dagegen. So stießen wir auf Oman und weil Dubai von dort nicht weit entfernt ist, ergab sich die Gelegenheit, dort ebenfalls vorbeizuschauen.
Bei unserer Recherche errechneten wir, dass 10 Tage für eine erste Reise durch den Oman ausreichend sein könnten und so planten wir Abu Dhabi und die Liwa-Oase ebenfalls mit ein.
02.11. Düsseldorf - Dubai
Späte Ankunft in Dubai (22:45 Uhr) und einige Differenzen beim Mietwagenverleiher. Das für uns bestimmte Auto hat keine Versicherung für den Oman und so müssen wir die Station in der Stadt aufsuchen, wo ein passendes Auto vorrätig ist. Wir denken noch, dass es kein Problem ist, nachts mal eben in die Stadt zu fahren, aber die Straßen sind auch um diese Uhrzeit noch voll. Nach einer Stunde sind wir endlich mit einem kleinen SUV unterwegs in Richtung Hotel und reihen uns in den mitternächtlichen Stau ein.
ÜN Dubai
20 km
03.11. Dubai - Maskat
Dubai wollen wir uns am Ende der Reise genauer ansehen, deshalb kaufen wir hier nur das Nötigste ein, besorgen etwas Bargeld und machen uns dann auf den Weg zur Grenze nach Hatta. Die ist 128 km von Dubai entfernt und man muss als Tourist darauf achten, dass man die richtige Straße nimmt.
Vom Autovermieter bekommt man eine genaue Route, die man nehmen muss. Die Einwohner der Emirate fahren eine kürzere Strecke. Da scheint nicht überall eine richtige Grenze zu existieren und man könnte so unbeabsichtigt illegal in den Oman einreisen. Die Touristen, die ein Visum brauchen, sollten sich besser an den Weg halten, der bis zur Grenze auf VAE-Gebiet bleibt. Es ist auch nicht besonders weit. Wir sind nach 2 Stunden in Hatta, wo der Grenzübertritt problemlos klappt. Bei der Ausreise aus VAE bezahlt man eine Ausreisegebühr, d.h. man muss etwas Bargeld dabei haben. Auf der omanischen Seite ziehen wir dann ebenfalls etwas Geld, das Visum kann man jedoch per Karte bezahlen.
Nach etwas eintöniger Fahrt wird es an der Küste schöner und nach ca. 4.5 h sind wir endlich in Maskat. Unser Hotel liegt im alten Viertel und wir brauchen lange, bis wir bis durch die engen Straßen dorthin vorgedrungen sind. Nach dem Check-In sehen wir uns im Viertel um und versuchen uns dann gleich am Straßen-Food. Ist gut gegangen!
ÜN Maskat
430 km
04.11. Maskat
Erster Stopp unserer Stadtbesichtigung in Maskat ist die berühmte Moschee, die Nicht-Muslimen samstags bis donnerstags jeweils von 8 - 11 Uhr offen steht. Die Große Sultan-Qabus-Moschee wurde kurz nach der Jahrtausendwende fertiggestellt und beeindruckt von außen ebenso wie von innen. Es wurden ca. 300.000 Tonnen Sandstein verbaut und unter der 50 m hohen Kuppel gibt es einen prächtigen Innenraum zu sehen.
Auch die Oper von Maskat hat prächtige Innenräume zu bieten. Nach einem Kurzbesuch halten wir an der Qais al Zawawi Moschee, wo wir mit dem netten Imam ins Gespräch kommen.
Danach fahren wir zum Hafen in dessen Nähe der Mutrah Souq liegt. Am frühen Nachmittag ist hier allerdings nur wenig los, so dass wir zur Altstadt weiterfahren. Maskats Stadtfläche ist sehr weit auseinandergezogen, so dass man ohne ein Auto nicht weit kommt. Man wird sich dann wahrscheinlich auf einen Stadtteil beschränken müssen.
Das Altstadtviertel mit Fort Jalali, Fort Mirani und dem Sultanspalast gefällt uns gut. Alles nah beieinander und fußläufig zu erreichen. Bei Einbruch der Dunkelheit machen wir uns erneut auf den Weg zum Mutrah Souq. Hier ist jetzt deutlich mehr los und wir fahren lange hin und her, bis wir einen Parkplatz gefunden haben. Buntes Treiben erwartet uns auf dem Basar und wir kommen heute wieder erst spät zurück zur Unterkunft.
ÜN Maskat
45 km
05.11. Maskat - Sur
Heute früh steht der Fischmarkt auf dem Programm. Der ist in neue Markthallen verlegt worden und wirkt etwas steril. Da sind wir schnell durch. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Süden.
Erster Stopp ist am Wadi Shab, wo wir für eine schöne Wanderung halten. Direkt am Parkplatz muss man sich mit dem Boot ans andere Flussufer bringen lassen und läuft dann durch ein schönes Flusstal hinauf zu den natürlichen Pools. Hier ist einiges los. Die meisten Leute gehen schwimmen. Es ist möglich, in eine unterirdische Höhle zu schwimmen / tauchen und dort kann man dann einen kleinen Wasserfall bestaunen.
Das benachbarte Wadi Tiwi führt uns anschließend über enge Straßen hinauf zu schönen Bergformationen und kleinen Dörfern. Wir haben Glück, dass wenig Gegenverkehr unterwegs ist.
Unsere Weiterfahrt führt uns nach Sur. Sehr schöne Hafenstadt. Besonders das natürliche Hafenbecken und der Stadtteil Al Ayjah lohnen für einen Besuch.
Es ist spät, als wir am Hotel ankommen, aber der Tag endet hier noch nicht, denn nur eine halbe Stunde Fahrtzeit (30 km) trennt die Ortschaft Sur vom Ras Al Jinz Turtle Reserve, dem Schildkrötenschtzgebiet. Auf nächtlichen Führungen kann man hier Schildkröten bei der Eiablage beobachten. Es herrscht reger Betrieb, als wir ankommen, und wir haben Glück, noch zwei Plätze für die letzte Führung zu bekommen (besser vorbuchen!). Nach 10 minütigem Gang stehen wir am Strand und warten auf die Schildkröten. Unser Guide weiß natürlich schon, wo Tiere im gebuddelten Sandloch sitzen. Toll, dass so nah erleben zu können. Auch gerade geschlüpfte Tiere, die Richtung Wasser krabbeln, sehen wir. Unser Guide erklärt allerdings, dass die Lebenserwartung eher niedrig ist. Mit einem Schwenk der Taschenlampe über den Strand zeigt er uns Krabben, die auf ihre Beute warten...
ÜN Sur
357 km
06.11. Wadi Bani Khalid und Wahiba Sands
Nächster Halt unserer Omantour wird die Wahiba-Wüste. Wir entscheiden uns für ein Hotel am Rand der Wüste. So können wir tagsüber das Wadi Bani Khalid ansehen und buchen für nachmittags eine Wüstentour im Allrad-Jeep. Das Wadi gefällt uns gut. Nach kurzem Spaziergang ist man an den Wasserbecken. Das größere mit touristischer Infrastruktur (Restaurant & Co) und etwas weiter oben zwischen den Felsen sind schöne Becken, in denen man schwimmen gehen kann. Wir suchen auch noch die Höhle oben am Felsrand auf, aber die kann man sich sparen. Man kriecht in eine waagerechte sehr enge Felsspalte hinein und unten angekommen eröffnet sich ein unterirdischer See. Hört sich spannend an, ist es aber nicht.
Unsere Wüstentour am Nachmittag wird schön. Netter Guide, der die Gegend gut kennt und für jeden Fotostopp zu haben ist.
ÜN Wahiba Sands
180 km
07.11. Nizwa
Wir fahren weiter nach Nizwa. Da wir einen Tag übrig haben, buchen wir gleich 3 Nächte, was dann gut mit dem berühmten Ziegenmarkt am Freitag auskommen wird. Auf dem Weg halten wir in Ibra, wo es einen schönen Frauensouq geben soll. Hier ist eher wenig los und so sind wir früh in Nizwa.
Die Stadt und vor allem die Gegend rundherum sind toll. Man kann viel unternehmen, z.B. schöne Ausflüge in die Bergwelt des Oman machen. Wir buchen im Hotel für nachmittags einen Ausflug zum Jebel Akhdar Gebirge (Dschabal al-Achdar).
Erster Stopp ist ein kleiner Berg links der Straße mit Sendemast, von dem man einen guten Blick auf die Oase Bahla samt Stadtmauer, Festung und Palmenhainen hat. Die ins Dschabal al-Achdar-Gebirge führende Straße darf nur per Allradfahrzeug befahren werden. Sie ist zwar durchgehend ausgebaut und geteert, aber so steil, dass es angeblich durch falsche Bremsmanöver bergab immer wieder zu Unfällen kommt. Ob das stimmt oder will man vielleicht das Verkehrsaufkommen mit dieser Maßnahme etwas eindämmen?? Unser Guide fährt jedenfalls mit Normalantrieb zurück, aber da auf dem Hinweg unten kontrolliert wird, hatten wir keine Chance mit unserem Klein-SUV. Uns empfängt eine ruhige Bergwelt und die grünen Gipfel des Jebel Akhdar.
ÜN Nizwa
220 km
08.11. Nizwa
Wir machen noch einen Ausflug in die Berge und beginnen in der Ortschaft Tanuf, wo man ein jahrhundertealtes Wassersystem bestaunen kann. Weltkulturerbe! Der nahgelegene Stausee ist nicht so spannend. Dann fahren wir zum Oasendorf Al Hamra und besuchen auch die Bergoase Misfah mit am Steilhang angelegten Terrassenfeldern. Sehr schöne verwinkelte Gassen mit Blicken ins Tal, Palmen, Papayapflanzen usw. Ein wirklich schöner Ort.
Für den Nachmittag nehmen wir uns eine Fahrt zum Grand Canyon des Omans, dem Jebel Sham, vor. Die Straße bis zum Pass ist gut ausgebaut und geteert, aber schon kurz hinter dem Gipfel beginnt eine Schotterpiste, die uns ordentlich durchschüttelt. Am Display wird abfallender Druck an einem Reifen angezeigt, deshalb kehren wir nun besser um. Ein kleiner Umweg kurz vor Nizwa bringt uns heute noch zur Festung von Bahla.
ÜN Nizwa
200 km
09.11. Nizwa
Im ca. 100 km von Nizwa entfernten Ort Sinaw findet donnerstags zwischen 7:00 Uhr und 11:00 Uhr morgens ein Souq mit Beduinen statt. Sehr sehenswert - wir bleiben lange! Nachmittags sehen wir uns Nizwa an und fahren danach nochmal zum Bahla Fort und Jabrin Castle.
ÜN Nizwa
339 km
10.11. Nizwa
Nizwas berühmter Ziegenmarkt hält, was er verspricht. Den ganzen Morgen über wird Vieh durch ein Rondell getrieben und potenzielle Käufer signalisieren durch ein Zeichen, dass sie Interesse haben. Dem Feilschen sehen wir den ganzen Vormittag zu, es wird durch die vielen interessanten Menschen nicht langweilig. Irgendwann mit den letzten Händlern brechen auch wir auf. Sicher das Highlight unserer Reise!
Wir wollen heute noch bis Al-Ain in den Vereinigten Arabischen Emirate fahren. Die Stadt hat ca. 630.000 Einwohner und ist vor allem für alles rund um die Kamele bekannt. Rennbahnen, Zucht und ein berühmter Markt sind hier angesiedelt. Wir fahren abends zum Jebel Hafeet, einem 1240 m hohen Aussichtspunkt. Die Aussicht wird mit atemberaubend beworben, aber wir finden es höchstens mittelspannend.
ÜN Al AIn
355 km
11.11. Nizwa
In Al Ain gibt es den einzigen Kamelmarkt des Landes. Da gibt es einige Tiere und auch interessante Typen zu sehen. Uns wird es hier irgendwann allerdings zu heiß und deshalb fahren wir in die Stadt, um dort auch noch was anzusehen. Das Al-Jahili-Fort ist sehenswert und durch das Sheikh Zayed Palace Museum kann man schön durchschlendern (Eintritt frei).
Wir fahren weiter nach Abu Dhabi und stehen nachmittags im HEUTE neu eröffneten Louvre - Museum auf Saadiyat Island. Dass der Eröffnungstag mit unserem Besuch zusammenfällt war nicht geplant, aber manchmal muss man auch Glück haben. Der Besucherandrang hält sich glücklicherweise in Grenzen, nur die Kassensysteme wollen noch nicht so, wie geplant. Das Museum ist definitiv einen Besuch wert. Wer an der Kunst nicht so interessiert ist, kommt aber bei der Architektur auf seine Kosten. Tolles Gebäude!
Am Abend statten wir dem Emirates Palace Hotel einen Besuch ab. Prunk und Luxus an jeder Ecke.
ÜN Abu Dhabi
222 km
12.11. Abu Dhabi
Die Besichtigung Abu Dhabis steht an: Als erstes die Sehenswürdigkeit der Stadt, die Shaikh Zayed Grand Mosque. Dafür sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, denn die Moschee ist ein wirkliches Highlight unter den Gebäuden der Welt. Danach suchen wir einen Aussichtspunkt für das schiefe Capital-Gate-Gebäude und fahren dann erneut zum Emirates Palace Hotel, um es bei Tageslicht zu erkunden. In der Gegend rund um Brakwater Island, Ethihad Towers und Corniche-Uferstraße sehen wir heute noch viele Wolkenkratzer.
ÜN Abu Dhabi
84 km
13.11. Liwa Oase
Morgens suchen wir das Aldar-HQ-Gebäude auf. Mal eine etwas andere Form von Wolkenkratzer, der nicht in die Höhe, sondern in die Breite geht. Man kommt leider nur in das Untergeschoss. Der Rest besteht aus Büros und Tagungsräumen.
Es geht weiter in den Süden des Landes. Wir wollen bis zur Liwa-Oase fahren und von dort nochmal die Wüstengegend erkunden. Auf dem Weg liegt Masdar-City, eine Zukunftsstadt. Ziel dieser Öko-Stadt ist es, mit nur 25% des Energiebedarfs vergleichbarer Städte auszukommen. Wir werden mit einem E-Shuttle vom Parkplatz außerhalb abgeholt und in der Stadt sorgen Windtürme für eine kühle Brise in dieser heißen Gegend.
Ca. 60 km südlich von Abu Dhabi sehen wir uns die Autosammlung des Scheichs Hamad Bin Hamadan Al Nahyan an. Es soll nicht immer geöffnet sein, aber wir haben heute Glück, es ist geöffnet. Außerdem sind wir die einzigen Besuchen. So haben wir ausreichend Zeit, die ca. 200 Autos zu bestaunen. Alte, kuriose und auch alltägliche Autos kann man betaunen. Lohnt sich!
Nachmittags kommen wir in Liwa an und fahren in die Wüste Rub al-Chali-Desert. Tolle Sanddünen und ab und zu eine Kamelfarm am Wegesrand.
ÜN Liwa
392 km
14.11. Liwa - Dubai
Wir machen morgens einen weiteren Ausflug in die Wüstenwelt und brechen mittags zur Fahrt nach Dubai auf. Die Metropole empfängt uns wieder mit dichtem Verkehr. Es ist bereits dunkel, als wir am Hotel angekommen sind.
ÜN Dubai
420 km
15.11. Dubai
In Dubai fahren wir als erstes mit der Metro zur Dubai Marina - sehr schöner Ortsteil - und dann zur Palmeninseln Jumeirah mit dem Hotel Atlantis am Ende der Insel. Die Strecke auf der Palmeninseln legt man mit einer Monorail zurück, Da zwischen den Metrostationen einige weite Wege zu Fuß zurückgelegt werden müssen und zudem noch eine Zugstrecke ausgefallen ist, finden wir, dass man, je nach Ziel in der Stadt, mit dem PKW besser vorankommen würde. Im Dubai International Financial Center streift man dann besser zu Fuß umher. Hier gibt es tolle Wolkenkratzer wie z.B. die Emirates Towers zu sehen.
ÜN Dubai
30 km
16.11. Dubai
Morgens um 9.45 Uhr kann man an einer Führung zur Besichtigung der Jumeirah-Moschee teilnehmen. Kleine Moschee, aber durch die Führung bekommt man einen recht guten Einblick in die Kultur. Es werden von der Bindung des Kopftuchs / Schleier bis zu religiösen Bräuchen viele Dinge erklärt.
Wir wollen anschließend zum Burj al -Arab, dem über 300 m hohen Luxushotel in Form eines Segels fahren, aber ohne Reservierung gibt es keine Chance auf die künstliche Insel am Jumeriah Beach zu gelangen. Wir müssen uns mit einem Blick vom Strand aus begnügen.
Den Rest des Tages verbringen wir am zur Zeit höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa. Schon von Deutschland aus haben wir online Tickets gebucht und kommen relativ zügig zu den Aufzügen. Wenn man dagegen die unmöglichen Wartezeiten an den New Yorker Wolkenkratzern vergleicht, können die Amis hier noch eine Menge lernen. Bis es dunkel wird, halten wir uns oben auf und begeben uns danach in den Trubel am Fuß des Gebäudes. Hier finden im Halbstundentakt ab 18 Uhr Wasserspiele statt, die immer 5 Minuten andauern und Hunderte von Menschen anziehen.
ÜN Dubai
65 km
17.11. Dubai
Unseren letzten Tag beginnen wir in Dubais altem Stadtteil Deira. Der Souq hier ist leider um einiges touristischer, als die kennengelernten Souqs im Oman. Dann setzen wir mit dem Wassertaxi (1 DH) über zum anderen Flussufer und schlendern durch die Altstadt von Dubai. Gefällt uns ganz gut je mehr wir in die engen Gassen vordringen. Erst sind es Gewürzstände, dann stehen wir in einem indischen Teil mit urigem Tempel. Im Herritage Village gibt es nette Gallerien und Cafés, in denen man verweilen kann. Gegen 23:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen, denn um 1:50 Uhr startet unser Rückflug.
ÜN Dubai
70 km
18.11. Rückflug
Ankunft Düsseldorf
ÜN Flugzeug
©2017 Olaf Essing