Malaysia - Borneo Reisebericht
(25.01. - 16.02.2008)
25.01.2008 Kuching
In Kuala Lumpur müssen wir das Flughafenterminal wechseln und nach zwei Stunden Wartezeit geht es weiter nach Kuching auf Borneo.
ÜN Flugzeug
26.01.2008 Kuching
Nach einer kurzen Nacht gehen wir mittags in die Stadt und sehen uns Kuching an. Viel zu sehen gibt es nicht, aber an der relativ neuen Flusspromenade lässt es sich gut aushalten und wir können uns in Ruhe an das warme Klima gewöhnen. Abends lernen wir die malaysische Küche kennen und probieren allerhand Fisch, Fleisch und Gemüse durch.
Nach der letzten kurzen Nacht gehen wir heute früh zu Bett und hoffen, trotz der Hitze einigermaßen schlafen zu können.
ÜN Kuching
29.01.2008 Bako-Nationalpark
Nachdem wir uns auf Kuchings Markt mit Früchten und Getränken eingedeckt haben, fahren wir los in Richtung Bako-Nationalpark. Dies ist Malaysias ältester Nationalpark und er ist nur per Boot zu erreichen. Nach einer halbstündigen Bootsfahrt kommen wir an und müssen unser Gepäck wegen der einsetzenden Ebbe ein Stück durch das seichte Wasser am Strand schleppen.
Im Nationalpark gibt es einige schöne Wanderwege durch den Regenwald und man hat die Chance, die seltenen Nasenaffen zu beobachten. Diese entdecken wir gleich zu Beginn unseres Weges. Zuerst sehen wir sie nur hoch oben in den Baumwipfeln der Mangroven, aber später sind sie auch am Weg direkt neben uns zu sehen. Scheinbar sind sie an die Menschen gewöhnt, denn sie lassen sich beim Fressen der Blätter nicht stören. Am Hotel sind einige freche Makaken unterwegs und man muss auf seine Sachen gut aufpassen, denn sonst holen sie die Affen.
Wir erwandern heute zwei kürzere Trails zu einem Strand und einem hohen Aussichtspunkt. Gegen Abend fängt es heftig an zu regnen, aber da sitzen wir schon auf der netten Veranda des Hotels und lassen uns das Bier schmecken.
ÜN Bako
28.01.2008 Bako-Nationalpark
Es regnet die ganze Nacht durch, aber morgens haben wir wieder schönstes Wetter.
Nach dem Frühstück wandern wir los und laufen den 5,5 km langen Weg. Die Strecke ist teilweise sehr beschwerlich zu laufen. Anfangs geht es steil den Berg hinauf und danach kommen viele Stellen, die vom Regen ausgespült worden sind. Trotzdem ist es sehr schön, durch die vielfältige Pflanzenwelt zu laufen und Hunderten von Geräuschen zu lauschen. Unterwegs entdecken wir am Boden einen Skorpion.
Gegen Mittag haben wir den größten Teil der Strecke geschafft und wir biegen auf einen anderen Trail, der zu einer sehr schönen Sandbucht führt, ab. Das Südchinesische Meer erwartet uns schon mit leider gar nicht so erfrischenden Temperaturen. Nach einigen Stunden relaxen und dem ersten Sonnenbrand gehen wir zurück zur Unterkunft. Die Nasenaffen lassen sich heute leider nicht mehr sehen.
ÜN Bako
29.01.2008 Kuching
Wieder hat es nachts heftig geregnet. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Boot zurück nach Bako Bazar, um dann per Bus zurück nach Kuching zu fahren.
Leider regnet es hier in der Stadt immer wieder, so dass man heute nicht viel machen kann. Das Chinesische Viertel Kuchings lohnt sich anzusehen und der Nachmittag endet in einer Kneipe, in der es schön gezapftes Bier zu trinken gibt.
ÜN Kuching
30.01.2008 Semenggoh
Unsere Fahrt geht weiter nach Semenggoh, dem Orang-Utan-Wildlife Center. Der Lebensraum der Affen wird durch den Menschen und die Abholzung der Tropenwälder immer mehr eingeschränkt und in diesem Center werden sie wieder an ihren ursprünglichen Lebensraum gewöhnt. Junge Orang-Utans werden liebevoll aufgezogen und die Affen werden nach erfolgreichem Durchlaufen der "Affenschule" in abgelegene Wälder gebracht, um dort ausgewildert zu werden.
Zweimal am Tag werden sie im Center gefüttert und zu den Fütterungszeiten finden sich Touristen ein, da man die Orang-Utans dann gut aus der Nähe sehen kann. Wir haben an diesem Tag Glück und sehen viele Affen, die nach und nach aus dem Wald kommen, um sich die Früchte, die bereitgelegt wurden, zu holen.
Longhouse
Nach einem Zwischenstopp auf dem Markt von Durian City fahren wir weiter bis Sri Asan und von hier aus fahren wir mit dem Longboat weiter zum Iban-Longhouse. Wir wohnen in einem Langhaus und haben später Gelegenheit, uns ein Langhaus der Einheimischen genauer anzusehen.
Da es furchtbar schwül und heiß ist, nutzen wir als erstes die Gelegenheit eines Bades im kühlen Fluss. Die Kinder aus dem Dorf freut es und sie kommen direkt hinterher. Ein paar Frauen aus dem Dorf kommen später hinzu, um Baby und Wäsche zu waschen.
Am Schluss werden die Zähne geputzt. Alles am Fluss!
Nach dem Bad gehen wir zu einem Langhaus im Dorf und wir dürfen uns hier eine Wohnung ansehen. Es ist geräumiger, als es von außen scheint. Die Iban sind auch bekannt als die Kopfjäger Borneos. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Kopf ihrer Feinde als Trophäe mit nach Hause gebracht und über dem Eingang des Hauses aufgehängt. Die guten Geister dieses Menschen sollten auf diese Weise über das Haus wachen. Über einem Eingang zeigt man uns ein Netz, in dem einige solcher Schädel aufbewahrt sind.
Am Abend führen die Dorfbewohner einen traditionellen Tanz auf und nach einigen Gläsern Reiswein und Reiswiskey gehen wir zurück in unsere Schlafkojen unter das Moskitonetz und lassen uns vom lauten Geräuschpegel des Dschungels in den Schlaf singen.
ÜN Longhouse
31.01.2008 Sibu
Schon früh nerven die Hähne der umliegenden Dörfer und dementsprechend früh sind wir heute wach.
Die Iban zeigen uns nach dem Frühstück andeutungsweise, wie früher Hahnenkämpfe, die heutzutage in Malaysia verboten sind, veranstaltet wurden. Danach dürfen wir uns an der traditionellen Waffe der Iban, dem Blasrohr versuchen.
Mittags brechen wir wieder auf. Es ist sehr heiß und bei einem kurzen Marsch durch das Longhouse-Dorf können wir Schule und medizinische Versorgungsstation des 40-Einwohner-Dorfes sehen. Von diesem Dorf aus werden auch die im Umkreis lebenden Menschen versorgt.
Sibu
Wir fahren weiter in die sehr chinesisch geprägte Stadt Sibu. Größte Sehenswürdigkeit hier ist der chinesische Tua-Peh-Kong-Tempel. Es ist möglich, sich einen Schlüssel geben zu lassen, um hinauf zu gehen. Von oben hat man einen guten Blick über die Stadt und den imposanten Fluss.
Auch die Markthallen sind sehenswert und die ganze Stadt bereitet sich auf das Chinesische Neujahrsfest vor. Alles wird rot geschmückt, überall hängen Laternen und kitschige bunte Kunstblumen.
Es gibt einen schönen Nachtmarkt in Sibu auf dem es alles Mögliche zu kaufen gibt.
ÜN Bako
01.02.2008 Similajau-Nationalpark
ÜN Bako
02.02.2008 Similajau-NP
Die letzte Nacht war eine unserer wärmsten Nächte in Malaysia und wir sind froh, ein Zimmer nach vorn zur Meeresseite zu haben, denn hier kommt wenigstens ab und zu ein kleiner Windzug ins Zimmer.
Insgesamt kann man sagen, dass der Similajau-NP für einen Zwischenstopp ganz nett ist, aber eigentlich für einen Besuch nicht besonders lohnenswert ist. Uns hat der Bako-NP wesentlich besser gefallen, weil es bessere Chancen gibt, die seltenen Nasenaffen und andere Tiere zu sehen und auch die Strände gefielen uns besser.
Wir grillen abends nett zusammen, aber da ein heftiges Gewitter aufkommt, müssen wir heute im Haus essen.
ÜN Similajau-NP
03.02.2008 Niah-NP
Nach der Besichtigung der Höhlen fahren wir weiter nach Miri und das Hotel hier ist das beste unserer Reise. Wir lassen es uns in dieser quirligen Stadt gut gehen.
ÜN Miri
04.02.2008 Brunei
Der kleine Staat Brunei ist nicht weit von Miri entfernt und deshalb nehmen wir die Gelegenheit war, uns das reiche Sultanat auf einem Tagesausflug anzusehen. Mit einem Taxifahrer wird ein Preis ausgehandelt und um 7:15 Uhr sitzen wir im Taxi und fahren zur Grenze. Nach kurzer Wartezeit können wir passieren und nach 2,5 Stunden Fahrt halten wir am 6-Sterne-Hotel Empire und machen eine kleine Besichtigung. Luxus pur, riesige Vorhallen und alles mit Marmor und Edelhölzern verarbeitet. Nett anzusehen, ebenso wie die Parkanlage.
Nach Besichtigung der alten Mesjid Sultan Omar Ali Saifudin Moschee und des Brunei-Museums fahren wir zurück nach Miri, wo wir abends noch schnell etwas für unseren 2-tägigen Ausflug zum Gunung-Nationalpark einkaufen gehen.
In der Zeitung lesen wir, dass die beiden 15-jährigen Jugendlichen vom Similajau-NP ertrunken sind.
ÜN Miri
05.02.2008 Gunung-Mulu-N
Wir besichtigen nachmittags die Long Cave, eine nette Tropfsteinhöhle und anschließend die Deer Cave, die laut Reiseführer längste Höhlenpassage der Welt.
ÜN Bako
06.02.2008 Gunung-Mulu-NP
Nachts hat es stark geregnet und so hat es sich am Morgen schön abgekühlt. Nur noch 27°C!
Mit dem Boot geht es wieder zurück zur Unterkunft. Im Schatten sind es mittlerweile 34°C und auch das Bad im Fluss bringt nur kurzzeitige Abkühlung. Auf der gegenüberliegenden Seite unserer Unterkunft ist ein schickes Resort, zu dem wir nachmittags hinüber laufen, um uns umzusehen. Kaum dort angekommen, setzt heftiger Regen ein und wir bleiben länger sitzen, als geplant war.
ÜN Gunung-Mulu-NP
07.02.2008 Gunung-Mulu-NP
Eine Stabheuschrecke kommt uns oben entgegen und später, als wir wieder unten sind, sehen wir noch eine kleine Schlange und mit lautem Flügelschlag ziehen Nashornvögel vorbei.
Zurück im Camp packen wir die Koffer und fliegen noch heute Morgen weiter nach Kota Kinabalu in Sabah. Hier ist heute einiges los, weil Chinesisches Neujahr ist. Leider haben deshalb viele Geschäfte geschlossen. Das Wetter ist toll, denn der Himmel ist endlich wieder blau. Der Markt Kota Kinabalus ist sehenswert, besonders der Nachtmarkt, auf dem wir abends einige Zeit zwischen den geschäftigen und freundlichen Menschen verbringen. Weil Neujahrsfest ist, kostet das Bier heute weniger!
ÜN Kota Kinabalu08.02.2008 Kota Kinabalu
In Kota Kinabalu ist heute Morgen nicht besonders viel los. Es ist Feiertag und man lässt es ruhig angehen.
Danach packen wir den Rucksack für den Aufstieg und heute Abend lasse ich das Bier zum Abendessen mal ausfallen.
ÜN Mt.Kinabalu-NP
09.02.2008 Mt.Kinabalu
Um 8:30 Uhr stehen wir am Eingang des Nationalparks und nach kurzer Unterweisung durch unsere Bergführer beginnen wir um 9:00 Uhr den Aufstieg.
Nach 3,5 Stunden habe ich das Etappenziel, das Labong House auf 3272 m erreicht. Hier übernachten wir und morgen früh um 3:00 Uhr geht es weiter zum Gipfel des Mt. Kinabalu. Ab 14:30 Uhr setzt Regen ein und einige unsere Gruppe kommen ziemlich nass in der Hütte an. Da der Regen anhält, können wir uns die Gegend hier oben nicht weiter ansehen und müssen uns nun irgendwie die Zeit vertreiben. Am Abend hört der Regen auf und wir haben das Glück, einen sehr schönen Sonnenuntergang sehen zu können. Im Labong House trudeln im Laufe des Tages immer mehr Wanderer ein und abends ist es voll. Ab 20:00 Uhr kehrt im Haus Ruhe ein und alle ziehen sich in die Zimmer zurück.
ÜN Mt.Kinabalu-NP
10.02.2008 Mt-Kinabalu
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Hütte treten wir die lange Strecke bis zur Powerstation auf 1850 m an. Der Weg scheint unendlich zu sein und die viel zu tiefen Treppenstufen lassen nach den ersten Kilometern jeden Schritt zur Qual werden. Anfangs sehen wir uns die vielen Pflanzen am Wegesrand, insbesondere die schönen Kannenpflanzen, an, aber später nehmen wir uns diese Zeit nicht mehr, da man über jeden zurückgelegten Meter froh sein kann. Der Abstieg ist nach drei Stunden geschafft und nach der Rückfahrt ins Hotel ist duschen und schlafen angesagt.
ÜN Mt-Kinabalu-NP
11.02.2008 Sepilok
Unsere Unterkunft in Sepilok ist sehr schön mit toller Außenanlage. Diese können wir leider nicht richtig nutzen, denn es regnet immer wieder und so sitzen wir lange im Restaurant zusammen. Etwas Abwechslung bietet eine Schlange, die jemand in einer Mülltonne entdeckt hat.
ÜN Sepilok
12.02.2008 Sepilok
Es regnet immer noch und nach dem Frühstück gehen wir hinüber ins Natural Center, um die Orang-Utans bei der Fütterung zu beobachten. Schon früh kommen die meisten dieser Waldmenschen in die Nähe des Fütterungsplatzes und es dauert eine knappe halbe Stunde, bis sich Orang-Utans und zahlreiche Makaken ihre Früchte geholt haben und sich danach wieder in den Urwald zurückziehen. Einen empfehlenswerten Film über die Rehabilitation der Orang-Utans kann man sich im Gebäude des Office ansehen und hier gibt es auch eine kleine Ausstellung zum ganzen Zentrum.
Gleich anfangs sehen wir ein Krokodil und später einige Nasenaffen, die hoch oben in den Bäumen sitzen. An einem Baum am Ufer entdeckt unser Bootsfahrer eine grüne Mamba. Die sind äußerst giftig, aber die Schlange rührt sich nicht. Nachdem der Regen immer stärker wird, treten wir die Rückfahrt an und ärgern uns etwas über das Wetter, auf das im Rest des Urlaubs immer Verlass war. Hier in Sabah müsste eigentlich schon die Trockenzeit begonnen haben, aber wie wir hören, haben sich auch hier durch den Klimawandel die Jahreszeiten etwas verschoben.
ÜN Sepilok
13.02.2008 Pulau Tiga
Hinterm Haus des Restaurants gibt es zahlreiche Warane, die sich gut fotografieren lassen.
ÜN Pulau Tiga
14.02.2008 Pulau Tiga
Mittags gehen wir in Richtung Inselmitte, denn gut 1 km weiter im Berg gibt es ein blubberndes Schlammloch, in das man hinein steigen kann. Das schlammige Wasser hat gerade Mal ca. 25°C und wenn man sich hinlegt, hat es so viel Auftrieb, dass man nichts weiter tun muss. Nur daliegen. Den Nachmittag verbringen wir wieder am Strand, um zu schnorcheln.
ÜN Pulau Tiga
15.02.2008 Pulau Tiga
Die anschließende Fahrt zurück nach Kota Kinabalu ist außer ein paar Wasserbüffeln, die am Wegesrand stehen, wenig spektakulär und bald sitzen wir im Flieger, der uns wieder zurück nach Kota Kinabalu bringt.
ÜN Flugzeug
16.02.2008 Rückreise
Deutschland erwartet uns mit kaltem, aber sonnigem Winterwetter.
Reisebericht einer Borneoreise mit Reiseroute und Bildern von Malaysia, Borneo. Erfahrungsbericht einer Besteigung des Mount Kota Kinabalu, Orang Utans im Semenggoh Nationalpark und Sepilok Nationalpark , Nasenaffen im Bako NP, Ausflug nach Brunei, Fledermausschwärme im Gunung-Mulu Nationalpark, Langhäuser und Totenschädel