Südafrika - Reisebericht
(21.11. - 10.12.2011)
21.11. Hinflug
ÜN Flugzeug
22.11. Kapstadt
Der von Deutschland aus gebuchte Toyota Corolla ist leider nicht verfügbar und man will uns dafür einen wesentlich kleineren Suzuki Swift oder Hyundai Getz geben. Damit sind wir nicht einverstanden und nach einigem Hin und Her bekommen wir einen Polo. Dies wäre in Südafrika die gleiche Fahrzeugkategorie wie ein Corolla!?
ÜN Kapstadt
23.11. Kapstadt
Wir können es noch nicht glauben, aber wir fahren zum Flughafen um zu sehen, was passieren wird. Den Polo geben wir ohne Probleme wieder ab und auch bei der Neuanmietung verläuft alles reibungslos.
Wir fahren in einem Corolla zurück in die Stadt.
Heute Morgen gab es ein paar Regenschauer, jetzt gegen Mittag, scheint es schöner zu werden und deshalb wollen wir zum Tafelberg fahren. Da wir zwischendurch am Stadtviertel Bo Kaap vorbeikommen, legen wir einen Stopp ein und schauen uns die toll renovierten bunten Häuser an.
Das Zentrum Kapstadts ist ganz nett, als eine der schönsten Städte der Welt, wie oft betitelt, würden wir die Stadt aber nicht unbedingt bezeichnen. Stadtbild ok, Umgebung sehr schön.
ÜN Kapstadt
24.11. Kaphalbinsel
Wir sind schon um 8:00 Uhr dort, aber leider wird uns mitgeteilt, dass aufgrund des starken Windes keine Gondel fahren kann. Wirklich schade, und nun fahren wir wenigstens noch die Straße am Signal Hill ab. Am Ende der Straße hat man einen schönen Blick auf Kapstadt, Robben Island und Umgebung.
Als nächstes steht der Besuch der Kaphalbinsel an. In Hout Bay legen wir einen Stopp ein. Die Fischkutter kommen gerade mit ihrem Fang zurück und bieten tolle Fotomotive.
Abends schauen wir in Muizenberg bei den bunten Strandhütten vorbei.
ÜN Kaphalbinsel
25.11. Muizenberg - Bredasdorp
Da wir heute noch in den De Hoop-NP wollen, verzichten wir auf eine Bootstour und sehen uns die Stadt im Schnelldurchgang an.
Im B&B in Bredasdorp sind wir um 14:00 Uhr. Zu spät für eine heutige Besichtigung De Hoops, sagt die B&B-Frau und deshalb fahren wir stattdessen zum Cape Algulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas. Hier treffen der Indische Ozean und der Atlantik aufeinander.
Wir sehen uns im Nachbarort noch herausgeputzte Fischerdörfer an (etwas zu schick für ein uriges Dorf) und fahren dann über eine Schotterstraße nach Arniston, wo es ebenfalls nette Häuser geben soll.
ÜN Bredasdorp
26.11. De Hoop NP - Swellendam
Außerdem sehen wir Zebras, Strauße und Buntböcke. Es gibt im Park noch einige andere Tiere zu sehen, aber damit haben wir heute keine Glück. Die Schotterpiste für einen netten Rundkurs wird uns irgendwann zu holperig und deshalb brechen wir ab und fahren weiter nach Swellendam.
Wieder viele km Schotterstraße, die aber leichter zu fahren ist, als die in Te Hoop. Unterwegs halten wir oft für Fotostopps. Einmal eine größere Pavianherde und dann ein paar Dutzend Strauße, die uns neugierig begrüßen und für gute Fotos sorgen.
Wir beziehen unsere Unterkunft und fahren anschließend zum Bontebok NP. Zu dem Park kann man sagen: Fast das doppelte Eintrittsgeld wie De Hoop, aber nicht mal halb so viel zu sehen.
Abends ziehen Regenwolken auf und wir hoffen, dass sich diese über die Nacht abregnen.
ÜN Swellendam
27.11. Swellendam - Oudthoorn
Unser B&B ist, wie bisher alle unsere Unterkünfte, sehr gut.
Ein sehr altes Haus mit vielen kleinen Räumen, die für Gäste umgebaut wurden.
Der Regen begleitet uns den ganzen Tag und dementsprechend wenig kann man machen. Wir fahren nach Mossel Bay und schauen dort im Internet die Wetterberichte für die nächsten Tage an. Danach wollen wir unsere weitere Route evtl. umstellen.
Für morgen und übermorgen ist Sonnenschein gemeldet und danach kommt das nächste Regengebiet und so beschließen wir, eines der Highlights unserer Tour auf übermorgen zu verlegen.
Der Addo Elephant Park ist bei Regen sicher nicht schön anzuschauen.
Unsere letzte in Deutschland vorgebuchte Unterkunft liegt in Oudtshoorn, wo wir jetzt hinfahren.
Über den nebeligen Robertsonpass erreichen wir nachmittags Oudtshoorn. Breite Straßen und einige schöne Häuser zeigen den ehemaligen Reichtum der Stadt, der mit Straußenfedern gemacht wurde.
Passend zur Umgebung schauen wir uns im Laufe des Tages eine Straußenfarm an, was durchaus empfehlenswert ist. (Der Strauß ist der größte Vogel der Erde. Er kann ca. 70 km/h schnell laufen.)
Da abends endlich die Sonne herauskommt, beschließen wir, die schönste Passstraße der Umgebung, den Swartberg Pass, abzufahren. Gefällt uns sehr, nur die Wolken zwischendrin könnten weniger sein. Ansonsten versperrt uns zwischendurch eine Kuh die Weiterfahrt. Die ist ausgebüxt und da ich sie bald umgefahren hätte, steigen wir aus und treiben sie zurück auf die Weide.
Es gibt auf ein paar Wiesen schöne Strauße zu sehen und oben am Pass tummeln sich viele Klippschliefer auf den Felsen.
Wir haben heute ein kleines Luxus-B&B, das uns für das schlechte Wetter etwas entschädigt.
ÜN Oudtshoorn
28.11. Oudtshoorn - Port Elizabeth
Es gibt auf dem Weg viele Klippschliefer und jede Menge Vögel.
Da wir noch keine Unterkunft für die Nacht haben, nutzen wir die Gelgenheit, dass das Restaurant Wifi-Zone ist. Wir finden im Internet ein schönes B&B in Port Elizabeth und nach 1,5 Stunden Fahrtzeit werden wir herzlich im Le Bleu begrüßt. Wieder eine sehr nette Unterkunft. Morgen geht es dann in den Addo.
ÜN Port Elizabeth
29.11 Addo Elephant NP
Wir haben Glück und bekommen direkt im Addo eine Unterkunft für die nächste Nacht und so haben wir genügend Zeit, den Park zu erkunden.
Die Straßen sind, obwohl zum größten Teil Schotter, sehr gut zu befahren, auch mit normalem PKW.
Die erste große Elefantenherde zieht nach einer halben Stunde Fahrt an uns vorbei und so soll es noch den ganzen Tag weitergehen.
Abends im Camp am Wasserloch lassen sich leider keine Tiere mehr sehen, aber die Geräuschkulisse, die aus dem Park kommt, ist abends sehr beeindruckend.
ÜN Addo Elephant Park
30.11. Graaf-Reinet
Es ist um 8:30 Uhr schon 29°C warm. Puh!
Wir fahren bis mittags durch den Park und sehen am Powell-Wasserloch ca. 50 Elefanten versammelt.
Tolles Bild zum Abschluss.
Danach fahren wir weiter bis Graaf-Reinet, einer sehr schönen Stadt in der Karoo-Halbwüste. Ca. 200 denkmalgeschützte Häuser und eine schöne Kirche gibt es zu sehen.
Nach kurzer Suche buchen wir eine Wohnung in solch einem Haus. Sie hat eine uralte Wohnstube.
Die Gegend um Graaf-Reinet hat ebenfalls einiges zu bieten, z.B. das Valley of Desolation mit schönen Felsformationen. Außerdem gibt es im Karoo Nature Reserve, das neuerdings Camdeboo National Park heißt, einige Wildtiere.
ÜN Graaf-Reinet
01.12. Beaufort West
ÜN Beaufort West
02.12. Plettenberg Bay
Dieses Mal haben wir Glück am Swartberg Pass. Es ist tolles Wetter und es sind nur wenige Touristen unterwegs, so dass wir die steile und teilweise schlechte Straße mit viel Zeit passieren können. Die Fahrt lohnt sehr. Wir halten oft für Fotos an. Eine Horde Paviane und ein Duiker kreuzen den Weg.
Nachmittags kommen wir in Plettenberg Bay an, wo wir gestern ein günstiges Hotelschnäppchen gemacht haben. Für 15 Euro ein Doppelzimmer mit Frühstück im NH-Hotel. Auf unsere Nachfrage zu dieser special rate wird uns gesagt, dass sich der Buchungsmanager vertan hat. Kostet normalerweise statt 150 Rand 1250 Rand. Er hat wohl die 2 vergessen.
Wir schauen uns abends die Gegend an.
ÜN Plettenberg Bay
03.12. Gardenroute - Hermanus
Danach geht es weiter ins danebenliegende Monkeyland, eine Auffangstation für Affen. Man bekommt eine Führung, die sehr informativ und unterhaltsam ist.
Gefiel uns beides gut.
Da wir keine Strandgänger sind, wollen wir morgen lieber noch mal zurück zur Walküste und treten deshalb die Rückfahrt Richtung Hermanus an.
Nach kurzem Stopp in Swellendam kommen wir um 19:00 Uhr in Hermanus an und beginnen dann mit der Unterkunftssuche.
Die im Internet ausgesuchte ist leider voll und so fragen wir im Hotel in der Nachbarschaft an. Wir haben Glück und buchen ein schickes Zimmer. Noch besser ist der Inder im Hotelrestaurant!
ÜN Hermanus
04.12. Hermanus
Dementsprechend langsam starten wir den Tag. Lange frühstücken und danach fahren wir zum Hafen, um uns nach Whalewatchtouren zu erkundigen. Da die Saison ausläuft, fährt nur ein Schiff am Tag und heute kommen wir zu spät.
Die faulen Robben werden stattdessen abgelichtet und anschließend suchen wir eine neue Unterkunft. Etwas außerhalb von Hermanus, direkt an einem riesigen Strand werden wir fündig.
Es ist heute so warm, dass wir es nicht allzu lange aushalten. Wir fahren an einen anderen Strand, von dem aus gut Wale zu beobachten sind und wir haben Glück, denn es tummeln sich drei oder vier in der Bucht. Zweimal schießen sie aus dem Wasser hoch, aber dann in der richtigen Zeit den Auslöser zu drücken, ist kaum möglich.
Hermanus und die Umgebung gefallen uns gut. Alles etwas entspannter und schöner als an der berühmten Gardenroute.
ÜN Hermanus
05.12. Hermanus - Stellenbosch
Weiter geht es immer an der Küste entlang bis Sommerset West. Eine tolle Straße bis hierher, auf der einen Seite Berge, auf der anderen das Meer.
Dann geht es ein Stück nach Norden bis Stellenbosch, eine der drei ältesten Städte Südafrikas, aus deren Umgebung die berühmten Weine stammen.
Wir sehen uns hier einige Zeit um und uns gefällt es so gut, dass wir beschließen, eine Nacht zu bleiben. Im Internetcafe suchen wir ein B&B und haben mit unserer Wahl wieder Glück.
Nicht weit vom Stadtkern in einer schönen Gegend werden wir mit italienischer Gastfreundschaft begrüßt.
ÜN Stellenbosch
06.12. Kapstadt
Gestern Abend fanden wir online wieder ein sehr gutes Hotel, das uns vor Ort diesen Tarif für ein oder zwei Zusatznächte nicht garantieren will. So buchen wir diese anschließend ebenfalls übers Internet. 45 Euro kostet die Nacht/Zimmer, statt 70 Euro direkt an der Rezeption.
Am Tafelberg haben wir Sonnenschein und die Gondel fährt im Gegensatz zu unseren Ankunftstagen heute.
Wir ziehen heute die Gondel vor und fahren anschließend zur Waterfront und verbummeln die Zeit bis zum Abend dort.
ÜN Kapstadt
07.12. Kapstadt
Den Rest des Tages verbringen wir in der Stadt und, wie immer, an der Waterfront.
08.12. Lamberts Bay - Kapstadt
Lamberts Bay ist gut 200 km von Kapstadt entfernt und die Straße ist gut zu befahren. Wir haben etwas Mühe, den Eingang zum Nationalpark Bird Island zu finden, da das Straßennetz des Ortes nicht in der Karte unseres GPS verzeichnet ist, aber nach zweimal fragen finden wir es dann.
Viele Basstölpel kann man sehen. In Neuseeland kommt man näher ran, aber hier ist die Kulisse schöner.
Wir kommen mit dem einsamen Guide, der hier den ganzen Tag wacht, ins Gespräch und er erklärt uns, dass die Kolonie von den auch hier lebenden Robben fast ausgerottet wurde, nachdem die Tiere merkten, welch leichte Beute die Vögel sind. Die Robben wurden deshalb zwischenzeitlich bejagt und später, als sich der Bestand erholte, kam dann Chester, der Guide, ins Spiel.
Er muss nun viermal am Tag rausgehen und die Robben auf Distanz halten. "I am the solution", erklärt er uns stolz.
Am späten Nachmittag sind wir wieder in Kapstadt und da das Wetter heute wieder sehr schön ist, besteigen wir den Lions Head.
Scharen von jungen Leuten überholen uns. Im Gepäck sind diverse alkoholische Getränke und oben auf der Spitze wird der Sonnenuntergang begossen.
ÜN Kapstadt
09.12. Townships
Gestern lasen wir im Reiseführer, dass man, falls Zeit vorhanden, eine Tour durch die umliegenden Townships von Kapstadt machen sollte.
Wir buchen eine Tour und haben Glück, denn außer uns hat niemand gebucht, so dass wir praktisch eine Privatführung bekommen.
Unser Guide ist im Township Langa aufgewachsen. Die Siedlung wurde vor fast 90 Jahren für ca. 1000 Personen gebaut. Heute leben dort über 80.000 Personen.
Wir sehen uns erst ein Kulturzentrum an, in dem die handwerkliche und musikalische Begabung von Kindern gefördert wird und gehen dann durch einige Wohnräume. In der ersten Wohneinheit leben auf 20 qm 3 Familien (Miete = 2 Euro/Familie/Monat), die zweite Wohnung ist schon ein kleiner Luxus mit 2 Zimmern, Küche, Bad für eine Familie.
Diese kostet 20 Euro/Monat.
Die tausende von Blechhütten, die man schon vom Flughafen sehen kann, kosten nichts, haben aber auch kein Wasser, außer wenn es regnet, denn die Dächer suchen sich die Leute irgendwo zusammen. Strom muss man bezahlen.
Ein paar Holzhütten markieren das Kneipenviertel und wir werden eingeladen, vom selbstgebrauten Bier zu probieren. Na ja, muss man nicht haben.
Die Männer hier bezahlen 70 Cent/Tag und können dafür den ganzen Tag sitzen bleiben und Bier trinken. Da der Alkoholgehalt nur 2 % beträgt, läuft (noch) niemand betrunken herum. Es ist noch früh am Tag.
Wir fahren noch durch 2 andere Townships und unser Guide erklärt uns, dass wir hier nicht aussteigen können. Da er hier niemanden kennt, wäre es für ihn genauso gefährlich herumzulaufen wir für uns.
Insgesamt eine lohnende Tour für alle, die die andere Seite ebenfalls kennen lernen möchten.
Abends fliegen wir zurück nach Deutschland und deshalb haben wir nach der Tour nur noch wenig Zeit zur Verfügung. Ein paar Souvenirs kaufen wir an der Waterfront und fahren dann zum Flughafen. Die Autorückgabe erfolgt problemlos und um 22:00 Uhr sitzen wir im Flieger.
ÜN Kapstadt