Peru - Reisebericht
(10.06. - 02.07.2011)
10.06. Hinflug
Es geht schon gut los am Düsseldorfer Flughafen, denn beim Einchecken wird uns verkündet, dass das Flugzeug gestern Abend zu spät war und in Düsseldorf keine Landeerlaubnis mehr bekommen hat. Es steht nun in Köln und wir können uns auf eine Verspätung einstellen...
Eineinhalb Stunden Verspätung sind es letztendlich, was nicht so schlimm wäre, wenn wir nicht den Anschlussflug in Madrid bekommen müssten. Dort angekommen, rennen wir von einem
Terminal zum anderen. Die Zeit für den Weg wird mit 60 Minuten angegeben, aber wir brauchen nur gut die Hälfte davon. Das erste mal durchgeschwitzt kommen wir am Boardingschalter an, und nachdem wir im Flieger sitzen, dauert es noch mal 45 Minuten, bis es endlich losgeht. Da hätten wir uns doch Zeit lassen können!
Der elfstündige Flug ist ruhig und um 18:30 Uhr sind wir endlich in Lima. Dort kommt die nächste
Überraschung: Wir stehen endlos lange am Gepäckband, aber unsere Rucksäcke sind nicht dabei. Warten am Meldeschalter für verloren gegangene Gepäckstücke, Formulare ausfüllen und irgendwann können wir dann gehen. Morgen soll das Gepäck ins Hotel nachgeliefert werden Wir sind gespannt, ob das klappen wird.
ÜN Lima
11.06. Pisco
Die Besichtigung Limas sparen wir uns für das Ende der Reise auf und fahren direkt nach Süden.
Ziel heute ist Pisco und auf dem Weg liegt der Paracas NP, wo man eine Wüstenlandschaft mit Steilküste und Vogelfelsen sehen kann. Es fehlt eigentlich nur der blaue Himmel, ansonsten ist es sehr schön.
In Pisco angekommen kaufen wir uns als erstes Neues zum Anziehen. Wer weiß, wie lange wir noch auf unser Gepäck warten müssen.
Die Stadt selbst hat nicht viel zu bieten, da das, was sehenswert war, 2007 von einem Erdbeben zerstört wurde.
ÜN Pisco
12.06. Islas Ballestas - Huacachina
Danach machen wir eine schöne Tour zu den Islas Ballestas. Hier sieht man Tausende von Kormoranen - ein ganzer Berg ist schwarz von Vögeln - Pinguine, Pelikane, Seelöwen usw. und am Berg das ca. 180 x 70 m hohe Sandbild El Candelabro, das man vom Wasser aus gut sehen kann.
Unsere Fahrt geht weiter bis Ica. An der Lagune Huacachina übernachten wir und haben tagsüber noch genügend Zeit, die Sanddünenlandschaft zu erkunden. Erst per Buggy, wobei die Fahrt teilweise einer Achterbahnfahrt gleicht, dann kurz per Sandboard und zum Sonnenuntergang besteigen wir die über 100 m hohe Düne und genießen den Ausblick in der Dämmerung.
ÜN Huacachina
13.06. Nasca
Die Stadt selber ist nicht spannend - außer für uns, da sich heute die große Chance bietet, an unser Gepäck zu gelangen. Das soll angeblich von Lima aus mit dem Linienbus hierher geschickt werden. Wir glauben das erst, wenn wir es sehen!
Als wir gegen 18:00 Uhr am Busunternehmen nachfragen, weiß niemand etwas darüber und auch das System gibt keine Auskünfte über den Verbleib. Also zum hundertsten Male bei Iberia anrufen und nachfragen. Dort ist niemand erreichbar. Was für ein Service bei dieser Fluglinie! Die geben extra bestimmte Telefonzeiten an, aber niemand nimmt ein Gespräch am anderen Ende an.
Entnervt treiben wir eine Nummer des Busunternehmens in Ica auf, weil dort sämtliches Gepäck nach Nasca umgeladen wird.
Und siehe da, wir bekommen endlich eine Registrierungsnummer und man sieht im System sogar, dass die Rucksäcke noch heute Abend in Nasca eintreffen sollen.
Um 22:00 Uhr ist es soweit. Wir haben unser Gepäck nach mehr als 3 Tagen wieder! Iberia können wir definitiv nicht weiter empfehlen! Der relativ schlechte Service an Bord war uns noch egal, bei der einfachen Aufgabe zwei Gepäckstücke an einen bestimmten Ort zu senden, haben sie total versagt. Außerdem waren sämtliche Flüge, auch zurück, verspätet, was nicht für die Organisation spricht.
ÜN Nasca
14.06. Nasca
Ausschlafen im schicken Hotel in Nasca und vormittags ein wenig durch die Stadt treiben lassen. Mehr machen wir zu Beginn des Tages nicht. Am Nachmittag steht als Programmpunkt der Besuch des Friedhofs Chauchilla an.
Man kann hier jede Menge Mumien sehen.
Interessanter fanden wir den vorhergehenden Stopp an den Aquädukten.
Ein Kanalsystem diente schon vor 2000 Jahren zur Bewässerung der umliegenden Wüstengegend. Das System war so gut durchdacht, dass die Bauern es heute noch nutzen können.
ÜN Nasca
15.06. Arequipa
Ca. 6 Stunden fahren wir am Meer an tollen Küstenabschnitten entlang und danach geht es hoch in die Berge.
Bei Sonnenuntergang treffen wir in der Millionenstadt ein und dichter Verkehr empfängt uns. Das Hotel ist wieder sehr schön und zentral gelegen, so dass wir abends schnell in der Stadt sind.
Als Tipp. Im Restaurant La Verduna gibt es vorzügliche Alpakasteaks.
ÜN Arequipa
16.06. Arequipa
Für den Nachmittag steht ein Besuch der Kathedrale an (hier nur mit pers. Guide) und danach durchstreifen wir die Souvenirshops.
Abends erfahren wir, dass unser Ausflug zum Titicacasee definitiv ausfallen wird. Das Auswärtige Amt hatte schon vor unserer Abreise vor Fahrten in die Region gewarnt, da Streiks bei den Minen immer wieder zu Straßenblockaden führen und es des Öfteren zu Ausschreitungen kam. Nun sind sämtliche Zufahrtsstraßen blockiert, d.h. wir kommen überhaupt nicht hin, und wenn doch, dann höchstwahrscheinlich nicht wieder weg.
Wirklich schade, denn damit wird ein besonderer Punkt unserer Perureise ausfallen.
Wir werden morgen einen weiteren Tag in Arequipa bleiben müssen und buchen dann zwei Zusatznächte in Cusco, wo es sicher durch die Situation voller sein wird, als sonst.
ÜN Arequipa
17.06. Arequipa
Als wir am frühen Nachmittag wieder in der Stadt sind, fahren wir mit dem Taxi noch mal zum ersten Punkt der Tour zurück, da es nun sonnig ist. Wir laufen vom Carmen Alto aus zurück in die Stadt und machen abends noch tolle Bilder von den beleuchteten Gebäuden rund um den Plaza des Armas.
ÜN Arequipa
18.06 Colca Canyon
Um 8:00 Uhr fahren wir los, und das Ziel heute ist der Colca Canyon. Nach langer Fahrt durch die schöne Bergwelt kommen wir zum höchsten Punkt des Passes auf knapp 4900 m. Die Luft ist dünn, aber die Landschaft eindrucksvoll. Man könnte unzählige Fotostopps einbauen, und es gibt immer wieder interessante Menschen, Vicunas, Lamas und Alpakas zu sehen. Kurz vor Chevay sehen wir die ersten Kondore kreisen.
ÜN Cobanaconde
19.06. Colca Canyon
Wir sind um 9:30 Uhr am Cruz de la Condor. Es ist schon einiges los hier, aber man bekommt immer einen Platz mit guter Sicht auf den Canyon.
Wo man am besten die Kondore beobachten kann, ist Glückssache. Mal ziehen sie oben am Kreuz vorbei, mal weiter unten an den Aussichtsplätzen. Sehr beeindruckend und wir haben Glück, dass heute so viele Vögel kreisen.
Nach einer einstündigen Wanderung geht es weiter nach Maca, einem kleinen Ort mit netter Kirche. Dann fahren wir nach Chivay, wo wir übernachten. Der Ort hat einen kleinen Markt, der einen Besuch in den Abendstunden lohnt.
ÜN Chivay
20.06. Fahrt Cusco
Gegen 19:00 Uhr erreichen wir endlich Cusco und nachdem wir das Hotel bezogen haben, gehen wir noch kurz in die Stadt, um etwas zu essen.
ÜN Cusco
21.06. Cusco
Heute schauen wir uns Cusco an und sind begeistert vom Leben auf den Straßen.
Die Must-do-Sehenswürdigkeiten klappern wir natürlich auch noch ab.
ÜN Cusco
22.06. Cusco
Vorher sehen wir in Moroy die Inkaterassen an, deren Sinn und Zweck nicht genau geklärt ist. Wahrscheinlich benutzten die Inkas diese Felder zu Versuchszwecken der Pflanzenzucht. Der Höhenunterschied von 70 Metern und die besondere Lage in diesem Tal bringt bei günstigem/ungünstigen Wind und den verschiedenen Sonneneinstrahlungen Temperaturunterschiede von 15 °C. Man konnte so verschiedene Arten des Ackerbaus, wie sie es im gesamten Inkareich gab, testen.
Unser Taxifahrer lässt uns anschließend etwas unterhalb von Maras heraus und von dort wandern wir ca. eine Stunde hinunter zu den Salzterassen. Die sind wirklich beeindruckend, und wir müssen uns beeilen, alles anzusehen, damit wir rechtzeitig wieder beim vereinbarten Treffpunkt mit dem Taxifahrer sind.
Die Terassen dienen, wie der Name schon sagt, der Salzgewinnung. Ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem leitete schon im Inkareich das Wasser in die niedrigen Becken. Durch die Sonneneinstrahlung in diesem engen Tal verdunstet das Wasser schnell und gibt so das Salz frei.
Wir fahren weiter nach Pisac, wo wir uns den Kunstmarkt ansehen. Ganz nett, muss aber nicht unbedingt auf der Liste für den Tag stehen.
ÜN Cusco
23.06. Cusco
Wir haben unseren Taxifahrer für heute Morgen noch einmal bestellt, damit er uns nach Tambomachay, einer alten Inkaruine, bringt. Diese liegt ca. 8 km oberhalb von Cusco, und man kann von dort relativ einfach drei weitere bergabliegende Ruinen erwandern.
So gehen wir anschließend nach Pukapukara, Q'enqo und Sacsayhuaman, der schönsten der vier Anlagen.
Wenn man bedenkt, dass hier nur noch etwa 20% der ursprünglichen Anlage erhalten ist, wirkt es noch beeindruckender. Hier fanden die schlimmsten Eroberungskämpfe der Spanier statt. Sie rissen anschließend die Mauern ein und benutzten die Steine dann für ihre Hausbauten.
ÜN Cusco
24.06. Cusco - Inti Raymi
Wir haben schon von Deutschland aus eine Tour gebucht. Mit 160 US$ kein billiges Vergnügen, aber wie gesagt: Wenn man mal da ist...
Morgens werden wir in unserem Hotel in San Blas abgeholt und gehen mit dem Guide zum Sonnentempel in die City. Hier ist bereits einiges los und man sollte sich früh um Plätze nah am Zaun des Parks bemühen. Wir stehen unterhalb an der Av. Del Sol, von wo aus man die ganze Anlage gut überblicken kann, aber dafür das Gegenlicht der Sonne in Kauf nehmen muss. Näher am Geschehen ist man direkt oben am Tempel Coricancha.
Mehrere Hundert Schauspieler stellen Szenen aus dem Inkareich nach und in ihren bunten Kostümen sieht das vor dem alten Tempel wirklich toll aus.
Danach ziehen sie hoch zum Plaza de Armas, und wenn man sich beeilt, kann man sich gute Plätze sichern, denn die Show geht dort weiter.
Bis hierhin ist die Show für jedermann frei zugänglich und entsprechend voll ist es.
Die Schauspieler ziehen dann gegen Mittag stadtauswärts nach Sacsayhuaman, wo der Höhepunkt des Inti Raymi Festes stattfindet.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war für uns, dass die Schauspieler nach der Show am Ausgang in ihren Kostümen posierten. Man kann tolle Fotos in der Abendsonne machen.
ÜN Cusco
25.06. Agua Calientes und Machu Picchu
Wir müssen schon gegen 5 Uhr aufstehen, da wir heute nach Agua Calientes fahren. Erst 2 Stunden mit dem Bus bis Olyantambu und von da an geht es mit dem Zug weiter. Der Service und die Waggons der 1.Klasse sind wirklich gut und komfortabel. Nach ca. 2,5 Stunden Stunden sind wir in Agua Calientes.
Die Stadt scheint nur aus ein paar Hotels und Restaurants zu bestehen. Wir stellen uns nach Zimmerbezug sofort am Ticketschalter für Machu Picchu an, wofür wir eine halbe Stunde benötigen. 126 Soles kostet der Spaß pro Tag, und wir kaufen für heute und Morgen ein Ticket.
Danach geht es mit dem Bus die 8 km lange Serpentinenstrecke hoch zur alten Inkaruine.
Man läuft hierfür ein Stück des Inkatrails und es geht ständig bergauf. Allerdings ist der Weg im Gegensatz zum Mt. Machu Picchu relativ leicht zu machen und man hat ebenfalls tolle Ausblicke auf die alte Inkastadt.
In der Abendsonne laufen wir noch ein wenig zwischen den alten Mauern umher und es ist angenehm, dass die meisten Touristen schon wieder weg sind. Gegen Mittag ist die Anlage dagegen völlig überlaufen.
ÜN Agua Calientes
26.06. Machu Picchu
Heute stehen wir wieder vor 5 Uhr auf, da wir schon um 5:45 Uhr einen Guide für eine Führung in den Ruinen treffen. Lourdes erklärt gut 2,5 Stunden die einzelnen Teile der Anlage und zwischendurch erleben wir einen tollen Sonnenaufgang. Leichter Nebel legt sich über die Mauern und alles wirkt etwas mystisch. Schnell gewinnt die Sonne die Oberhand. Wohl die beste Zeit zum Fotografieren. Etwas schade, dass wir Lourdes nicht aus den Augen verlieren dürfen. Nach der Führung gehen wir noch mal zum Sonnentor.
Der Weg dauert ca. eine Stunde und morgens ist das Licht für Fotos wesentlich besser als nachmittags.
Mittags haben wir Glück und einige Lamas posieren zufällig vor der Anlage und mit diesen Abschlussfotos gehen wir den Weg zurück nach Aguas Calientes, da unser Zug um 16:45 Uhr zurück nach Cusco fährt. Um 20:30 Uhr sind wir wieder in San Blas, Cusco angekommen.
27.06. Heiliges Tal
Kurz vor Pisac machen wir einen Stopp auf einem kleinen Markt und danach besichtigen wir die Ruinenvon Pisac.
ÜN Cusco
28.06. Cusco
Unser letzter Tag in Cusco, den wir für den Besuch des MAP-Museums nutzen und ansonsten noch mal durch die Straßen dieser schönen Stadt ziehen, um einige Souvenirs zu kaufen.
ÜN Cusco
29.06. Lima
Um 9:00 Uhr gehen wir zum Taxistand in San Blas, um uns zum Flughafen bringen zu lassen.
Dieser ist etwas spärlich ausgestattet.
Im Gegensatz zum 3,5-stündigen Iberiaflug von Frankfurt nach Madrid gibt es auf dieser Kurzstrecke sogar einen Snack.
ÜN Lima
30.06. Lima
Am Regierungspalast kann man sich mittags den Wachwechsel ansehen. Bolero und El Condor Pasa werden von der Kapelle in Marschmusikstyle zum Besten gegeben.
Danach besichtigen wir das Monastir de San Francosco. Ein altes Kloster, das wirklich empfehlenswert ist. Eine uralte Bibliothek, viele Kunstwerke und Katakomben mit Tausenden von Schädeln und Knochen kann man dort sehen.
Gegen 14:00 Uhr bekommen wir Sonne und das in vielen Reiseführern verrissene Lima sieht gleich viel freundlicher aus. Uns gefällt es gut hier!
Einige schöne Kolonialbauten stehen zwischen heruntergekommenen Häusern, dann wieder Prachtbauten und überall ist es ein bisschen chaotisch. Wenn man aus dem schönen Cusco kommt, wirkt es, besonders bei bedecktem Himmel, sehr trüb und unsympathisch, aber wenn man sich darauf einlässt, gibt es viel zu entdecken und man kann gut 2-3 Tage hier verbringen.Es ist nicht verkehrt, wenn man sich rund um das Hotel etwas umsieht und sich einige markante Punkte merkt. Den Taxifahrer wird es freuen und man selbst fühlt sich etwas sicherer, wenn man eine leichte Ahnung der Orientierung hat.
ÜN Lima
01.07. Lima
ÜN Flugzeug
02.07.
Ankunft Deutschland.
2011 Olaf Essing