Reisebericht Namibia/Botswana
(14.05. - 07.06.2015)
14.05.
Flug Frankfurt - Windhoek
15.05. Namibia
Wir landen schon um 5:00 Uhr morgens. Alles dunkel in Windhoek und der Autoverleiher öffnet dummerweise erst um 8:00 Uhr.
Wir vertreiben uns die Zeit im Flughafencafe und lernen zwei Deutsche kennen, die zum selben Verleiher müssen. Nach den Formalitäten und einer langen Autoeinweisung fahren wir um 11:00 Uhr endlich los Richtung Osten. Da wir morgen früh direkt über die Grenze nach Botswana fahren, wollen wir noch möglichst weit kommen.
Bei der Zelda-Gästefarm finden wir ein sehr schönes Quartier. Für 10 Euro kann man hier zelten und nachmittags findet eine kleine Tierfütterung statt. Es gibt hier Emus und einen Leoparden zu sehen. Empfehlenswert!
ÜN Zelda Guestfarm (20km vor Botswana)
250 km
16.05. Maun
Die Tage in Afrika sind kurz. Um 5:30 Uhr dämmert es bereits, aber um 17:30 Uhr ist es dann auch schon wieder dunkel. Entsprechend früh sind wir auf den Beinen.
Wir sind froh, dass an der Grenze nach Botswana wenig los ist, denn bei dem Tempo der Grenzbeamten sitzt man hier sonst sicher länger herum.
Die Fahrt nach Maun ist eintönig, die Straße ist jedoch gut ausgebaut.
Maun hat nicht viel zu bieten. Wir nutzen den Aufenthalt um unsere Vorräte aufzufüllen, denn morgen fahren wir ins Moremi Game Reserve und dort gibt es dann keine Läden mehr.
ÜN Maun
516 km
17.05. Moremi Game Reserve
Zum Moremi kommt man nur mit gebuchter Unterkunft. Die haben wir zwar, aber das mit der Bezahlung hat von Deutschland aus nicht geklappt. So müssen wir das heute Morgen hier in Maun in der Office erledigen. Nach einiger Zeit finden wir das Büro, bezahlen das Camp und fahren dann zur nächsten Office, um den Parkeintritt zu bezahlen.
Danach geht es endlich los Richtung Moremi. Das Navi zeigt und den Weg, allerdings wird dieser bereits direkt hinter der Stadt extrem sandig, so dass wir schon mit Allrad fahren müssen. Die Piste wird nach einigen Kilometern so schlecht, dass wir beschließen umzukehren, denn im Reiseführer steht etwas von guter Straße auf den ersten 50 km. Wir finden die Teerstraße noch und stehen um kurz nach zwölf am South Gate des Moremi Game Reserves.
Auf der Fahrt zum Xakanaxa Camp machen wir viele Abstecher auf unzähligen Wegen und sehen Elefanten, Hippos, Zebras, Büffel, Giraffen... Der Tierbestand des Parks ist überwältigend, denn schließlich ist in der Mittagszeit eher weniger zu sehen und dafür ist die Fotoausbeute schon umwerfend.
Es ist schon spät als wir unfreiwillig auf einer Sandpiste einen Stopp einlegen müssen. Zwei Nordiren haben sich fest gefahren und wir helfen beim Ausbuddeln. Nach mehreren Versuchen schaffen wir es mit Hilfe eines Hi-Jacks. Nach dem Anheben des Autos können wir Holz unter die Reifen legen und danach klappt das Anschieben endlich.
Der Weg zum Camp ist noch weit. Nachdem wir Third Bridge passiert haben – das Wasser lässt sich gut durchqueren, unterbrechen wir die Fahrt an einem Hippo-See, wo wir uns den Sonnenuntergang ansehen. Danach wird es schnell dunkel und wir beeilen uns, zum Camp zu kommen. Wird leider nichts raus, denn wir verirren uns im Sumpfgebiet und leichte Panik macht sich breit. Das Navi findet tausend Wege, nur nicht den richtigen. Das Camp ist nur 2-3 km entfernt und doch kommen wir nicht hin, weil alle Wege unpassierbar sind. Irgendwann stehen wir im Sumpf und können nur noch mühevoll zurücksetzen.
Unser Glück ist, dass wir in einiger Entfernung ein Safari-Fahrzeug sehen, dass wir jetzt versuchen zu erreichen. Wir können dem Fahrer per Lichthupe Zeichen geben und ihn zum Anhalten bewegen. Die Rettung, er fährt vor und zeigt uns den Weg. Es ist inzwischen so dunkel, dass wir unmöglich alleine zurück gefunden hätten. Zudem passieren wir noch zweimal Wasserstellen, die wir selber im Dunkeln kaum hätten einschätzen können.
ÜN Xakanka Camp
18.05. Moremi Game Reserve
Wir stehen schon vor 5 Uhr auf und sehen einen grandiosen Sonnenaufgang.
Da wir zwei Nächte im Camp sind, haben wir den ganzen Tag Zeit, im Moremi Game Reserve herum zu fahren. Wir fahren die Nordstrecke bis zu den Hippopools. Mit dem Mai als Reisemonat haben wir sicher eine gute Wahl getroffen, denn es sind kaum Touristen unterwegs und das Wetter ist toll. Warme Tage und kühle Nächte.
An den Pools nehmen wir uns viel Zeit. Es sind viele Hippos im Wasser und es schwimmen auch einige Krokodile herum.
Die Straße zu den Pools ist ziemlich sandig. Auf dem Rückweg treffen wir auf eine Elefantenherde von ca. 8 – 10 Tieren direkt an der Straße.
Für den Abend haben wir eine Bootsfahrt gebucht und unsere Campnachbarn zur linken und zur rechten Seite (Kanadier und Südafrikaner) beschließen ebenfalls mitzukommen. Da der Preis per Boot bezahlt wird, ist die Fahrt durch unsere Begleiter ein Schnäppchen und jetzt zum Sonnenuntergang sehr schön. Das Xakanaka Camp liegt direkt am Wasser und per Boot bekommt man einen kleinen Eindruck von der Landschaft, die vom Ufer aus vom hohen Schilf verdeckt wird.
Man sollte darauf achten, ein Boot zu nehmen, bei dem man auf dem Oberdeck sitzen kann. Unten sieht man durch das hohe Gras kaum etwas.
ÜN Xakanka Camp
19.05. Maun
Heute wollen wir nach Maun zurück fahren. Ein sehr lohnender kurzer Umweg sind die Paradise Pools. Ein Elefant kreuzt unseren Weg und an den kleinen Seen nehmen zwei Hippos Reißaus vor uns.
Der Weg zum South Gate wird für uns zur Sackgasse. Wir quälen uns über eine kleine Piste eine Stunde durch den Tiefsand, um dann am Ende ca. 15km vor der Main Road vor einem riesigen Wasserloch zu stehen. Da wir nicht wissen, was uns hinter dem Wasser noch alles erwartet, drehen wir um und die Sandpiste hat uns wieder.
Fast bis zum Camp müssen wir zurück, um danach die direkte Piste nach Süden zu nehmen. Auf dieser kommt man schnell voran.
Um 15.30 Uhr sind wir wieder in Maun, wo wir direkt den Flughafen ansteuern, um unser Glück zu versuchen heute Abend einen Rundflug über das Okavango-Delta machen zu können. Nach 3 Anbietern finden wir eine Agentur, bei der zwei Italiener auf Mitflieger warten.
Der einstündige Flug ist schön, aber als in den Reiseführern angepriesenes und unbedingt zu machendes Ereignis empfinden wir das nicht. Ein unbeschreibliches Flugerlebnis erwartet uns später auf dieser Reise an den Wasserfällen…
ÜN Sedia Riverside Lodge, Maun
20.05. Nxai-Pan-Nationalpark
Von Maun aus geht es weiter Richtung Osten. Wir wollen auf der Teerstraße nach Kasane fahren.
Unterwegs halten wir am Nxai-Pan-Nationalpark, in dem man die berühmten Baines Baobab-Bäume sehen kann. Zuerst geht es über eine buckelige Sandpiste und dann über eine wesentlich besser zu fahrende Salzpfanne zu den Bäumen. Wir machen einige Fotos, treffen auf dem Rückweg zwei Elefanten und steuern dann wieder den Parkausgang an. Weiter im Norden soll man einige Tiere sehen können, aber wir möchten heute nach bis Nata kommen, einer etwas größeren Ortschaft auf unserem Weg.
Wir finden hier ein schönes Hotel mit angrenzendem Campground und das Diner ist auch zu empfehlen.
ÜN Nata Lodge, Nata
21.05. Bird Sanctuary - Kasane
Nicht weit von Nata entfernt liegt das Bird Sanctuary, ein Vogelschutzgebiet, in dem man, je nach Saison, über 165 verschiedene Arten beobachten kann. Wir sehen vielleicht 5, aber wenigstens lassen sich noch einige Gnus ablichten. (Bedingt empfehlenswert je nach Saison und verfügbarer Zeit.)
Weiter geht es nach Kasane und unterwegs sehen wir an der Straße viele Elefanten.
Kurz vor Kasane in der Ortschaft Kasane gibt es ein tolles Camp mit eigenem Wasserloch, an das abends Elefantenherden kommen. Man kann den ganzen Abend an der Bar sitzen und bei einem kühlen Bier Elefanten, Büffel und Affen beobachten.
ÜN Seyati Camp, Kasane
22.05. Victoriafälle
Wir stehen schon um 5:30 Uhr auf, denn für heute steht ein Tagesausflug zu den Victoriafällen in Simbabwe an. Wir haben hierzu eine lokale Agentur kontaktiert und lassen unser Auto heute an der letzten Unterkunft stehen.
Die Fahrt im Kleinbus ab Kasane dauert eine gute Stunde. Wir sind 6 Personen plus Fahrer und an der Grenze muss man etwas Zeit einplanen. Die Tour ist gut organisiert und wir erreichen schnell das Weltnaturerbe der UNESCO, die Victoria Wasserfälle. An den Fällen kann man einen Trail laufen und in 3 Stunden ist der Fußweg der simbabwischen Seite abgelaufen. Am Ende kann man durch die hohe Gischt ziemlich nass werden!
Unser Guide schafft es, uns direkt im Anschluss an den Trail einen Helikopterflug zu buchen. Wir haben Glück, denn wir sind nur zu zweit. Der Flug ist grandios, auch wenn er nur 15 Minuten dauert. Nicht vergleichbar mit dem etwas eintönigen Rundflug in Maun über das Okavango-Delta. Man sieht den Flussverlauf des Sambesi, fliegt die Fälle von allen Seiten ab und auch die Schluchten, die sich nach den Fällen bilden, sind vom Boden aus so nicht auszumachen.
Nach einem Abstecher zum alten, aber sehr schönen Vic Falls-Hotel werden wir wieder nach Botswana gebracht, wo wir uns nachmittags um ein Tagesticket für den Chobe-Park am nächsten Tag kümmern. Zu guter Letzt brauchen wir noch ein Nachtquartier und wir werden in der Chobe-Lodge, die in der Nähe des Parkeingangs liegt, fündig.
ÜN Chobe Lodge, Kasane
23.05. Chobe Nationalpark
Früh morgens fahren wir in den Park. Die Wege sind recht gut, aber ohne Allrad geht es nicht. Gleich zu Beginn der Strecke sehen wir am Fluss viele Marabus stehen. Die Elefantenmassen, für die der Park berühmt ist, sehen wir vorerst nicht. Ein anderes Ereignis lässt die Speicherkarte qualmen. Ein Löwenrudel macht sich direkt am Weg über einen Elefantenkadaver her. Hier verbringen wir viel Zeit und beobachten die Löwen dabei, wie sie ihre Beute vor den Geiern verteidigen.
Danach fahren wir weiter bis zum Ende des Parks, wobei wir uns das letzte Stück besser gespart hätten.
Auf dem steinigen Weg haben wir einen Plattfuß. Gut, dass die Löwen jetzt 10 km entfernt sind. Der Reifenwechsel wird nicht das Problem, aber erstmal das Werkzeug dafür zu finden! Zum Glück stehen wir an einem Hang, von dem man das Umland ganz gut beobachten kann. Wer weiß, welche Tiere es hier sonst noch so gibt.
Nach dem Wechsel fahren wir über eine Sandpiste zur geteerten Transitstrecke, dann zurück bis kurz vor den Parkeingang und nochmal querfeldein in den Park. Der Abstecher spätnachmittags lohnt, denn jetzt werden die Tiere endlich aktiver.
Das abendliche Festmahl der Löwen Iässt uns hier einige Zeit verbringen. In der Dämmerung fahren wir zurück, sehen noch viele Büffel, Elefanten und Giraffen. Toll sehen die Marabus oben in den Bäumen in ihrem Nachtquartier aus.
Zurück an der Lodge buchen wir für den morgigen Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Chobe.
ÜN Chobe Lodge, Kasane
24.05. Chobe Nationalpark
Wir suchen einen Reifenhändler auf, aber da heute Sonntag ist, sind wir nicht erfolgreich. Leider ist die beste Zeit für Tierbeobachtungen im Chobe NP damit auch schon fast vorbei. Deshalb fahren wir nochmal zum Löwengelage und vertreiben uns hier die Zeit.
Um 15:00 Uhr startet unsere Bootstour. Die lohnt sich sehr. Wir sehen zig Elefanten, Krokodile, Büffel, Vögel usw. Bei untergehender Sonne vom Fluss aus die riesigen Tierherden zu beobachten, wird wohl eines unserer beeindruckensten Erlebnisse in Afrika bleiben.
ÜN Chobe Lodge, Kasane
25.05. Fahrt Caprivi
Als erstes müssen wir uns heute um den kaputten Reifen kümmern. Der alte ist wohl nicht zu reparieren, weshalb wir einen neuen kaufen.
Dann fahren wir zur namibischen Grenze, an der die üblichen Formalitäten zu erledigen sind und weiter durch den Caprivi-Streifen. Da wir hier nicht nur schnell durchrauschen wollen, nehmen wir die Strecke über Linyanti. Außer einigen Kindern, die wir mit Luftballons und Schokolade beglücken, gibt es allerdings nicht besonders viel zu sehen.
Wenigstens ist die Straße durchgehend geteert. Nach einen Zwischenstopp an den (sehr kleinen) Popa Falls, die der Okavango auf seinem Verlauf hier bildet, finden wir einen sehr schönen Campingplatz an der Riverdance Lodge. Jeder der vier Stellplätze hat einen eigenen Zugang zum Flußufer und an der Lodge kann man auf einer wunderschönen Terrasse auf den Middle Fork Clearwater River blicken.
ÜN Riverdance Lodge
26.05. Fahrt bis Etosha NP
Heute haben wir eine lange Fahrt vor uns.
Bis zum Etosha NP sind es über 600km, die wir an einem Stück fahren wollen. Am Straßenrand sehen wir gleich zu Beginn ein verunglücktes Auto, an dem jemand in der Wiese liegt. Wir kehren schnell um - vielleicht können wir helfen. Der Geschädigte liegt auf der Wiese und telefoniert. Er scheint schon gestern in den Graben gefahren zu sein und dann hier übernachtet zu haben. Wir sind ganz froh, dass wir weiter fahren können!
Die Dörfer im Caprivi-Streifen sehen typisch afrikanisch aus. Runde Hütten mit Reettedeckung und die Naturzäune außen sind ebenfalls rund.
Nach kurzen Tankstpps in Rundu und Tsuisep und einem Einkauf in Grootfontein sind wir um 15:00 Uhr am Etosha Gate. Wir waren mutig und sind ohne Vorbuchungen angereist, obwohl jeder Reiseführer davon abrät. Im Mai braucht man das definitiv nicht. Wie schon auf unserer ersten Namibiatour ist es auch jetzt wieder nur höchstens halb voll überall.
Wir finden für alle drei Camps einen Platz und haben so ausgiebig Zeit für die nächsten Tiererkundungen.
ÜN Namutomi Camp
27.05. Etosha NP
Gleich morgens am ersten Wasserloch: 4 Giraffen, eine Zebraherde, eine Antilopenherde und jede Menge Perlhühner. Schöner Einstieg in den Tag! In der Mittagszeit haben wir nur vereinzelt Glück, aber immer wenn man denkt, es passiert nicht mehr viel, kommt es dann doch anders. Ein entgegenkommendes Fahrzeug macht mit der Lichthupe Zeichen. Etwas weit ab, aber gut zu erkennen streift ein Leopard am Waldrand umher.
Am Abend kreuzt bei der Einfahrt ins Camp ein Nashorn unseren Weg. Wir suchen einen Zeltplatz und machen es uns danach am Wasserloch Halalis bequem. Hier ist im Gegensatz zum Namutomi-Camp meistens etwas los. Heute kommen uns 3 Nashörner und viele Elefanten vor die Linse. Da die Nashörner in der Unterzahl sind, ziehen sie sich irgendwann unter Protest zurück.
ÜN Halai Camp
28.05. Etosha NP
Wir fahren rund um Halali bald jeden Weg ab und auch Richtung Okaukiejo fahren wir hin und her, aber außer den überall zu sehenden Antilopen, Springbocken, Gnus und Zebras sehen wir keine besonderen Tiere. Dafür hat Okaukuejo, unser letztes Camp im Etosha das schönste Wasserloch. Wir gehen sehr gut essen und beobachten danach zwei Stunden das Kommen und Gehen der Tiere.
ÜN Okaukuejo Camp
29.05. Tankstellennepp in Khorixas
Wir verlassen den Etosha Nationalpark über das relativ neue Galton Gate im Westen. Hier ist die Landschaft viel grüner und man sieht ebenso viele Tiere, aber weniger Touristen.
In Kamanjab halten wir zum Tanken, ebenso in Khorixias. Der Supermarkt hier ist den Stopp wert, um Einheimische zu beobachten. Wohl einer der buntesten Plätze im Land.
Die Tankstelle gegenüber sollte man besser meiden. Uns war es hier bei unserer ersten Namibiareise schon nicht geheuer, da wir von allen Seiten bedrängt wurden und unser Nachtquartier damals noch spontan vom Campground in die Vingerklip Lodge verlegten.
Da wir zum Tanken cash bezahlen müssen, schickt uns der Tankwart zum ATM-Automaten, der sich im Supermarkt befindet. Als wir wieder herauskommen, steht dieser mit einem Kollegen an unseren Auto und meint, wir hätten gleich einen Platten, er könnte uns den Reifen aber flicken.
Wir hören es zischen, der Reifen ist noch fast vollständig mit Luft gefüllt. Das Loch ist oben und somit gut erreichbar und ein Stein oder Nagel steckt nicht drin. Wir können natürlich keinen Vorsatz nachweisen, den Auftrag zur Reparatur bekommt der Typ aber bestimmt nicht von uns. 300 m entfernt von der Tanke ist eine Tyre-Werkstatt zu der wir schnell fahren und ein sehr freundlicher Monteur flickt uns den Reifen. Der ist so nett, dass er sich ein gutes Trinkgeld verdient und obendrein noch unsere guten Asics-Laufschuhe bekommt. Und da er sich freut, freuen wir uns auch. Alles ist gut, nur zum Tanken müssen wir jetzt wieder zurück. Der Typ will im Ernst noch ein Trinkgeld von uns, weil er uns auf den Plattfuß hingewiesen hat. Wie gesagt: Tanken besser woanders!
Es geht heute noch weiter bis Brandberg, was am Ende der Tour sehr abenteuerlich wird. Das GPS leitet uns über den kürzesten Weg, und dieser ist mal wieder eine schlechte Offroad-Piste. Man sollte doch ab und zu auf die Karte sehen.
Wir landen am Haus einer sehr verarmten Familie, die uns die Richtung zeigt und dann beeilen wir uns, vor Einbruch der Dunkelheit zur Farm zu kommen. Das schaffen wir zum Glück und dann erwartet uns ein toller Campingplatz mitten in den Dünen. Luxus sind die Heißwasserduschen unter freiem Himmel und abends kommen die Dorfbewohner, um unseren Nachbarn ein Ständchen zu singen.
ÜN Brandberg, White Lady Lodge
30.05. Cape Cross
Nach kurzem Aufenthalt in der schönen Lodge lassen wir uns den regulären Weg, der viel einfacher als der gestrige ist, erklären und fahren bis zur Skelton Coast.
Das Wetter schlägt wie erwartet um. In Cape Cross halten wir uns lange bei den tausenden Seebären auf.
Danach geht es weiter nach Swakopmund, wo wenig los ist. Vorsaison und Wochenende. Schnell finden wir ein Hotel und anschließend gehen wir nochmal in die Stadt und zum Strand.
ÜN Swakopmund
ÜN Brandberg, White Lady Lodge
31.05. Walvis Bay
Nasskaltes Wetter in Swakopmund. Nach kurzer Zeit ziehen wir es vor, den Tag lieber in Walvis Bay zu verbringen. Hier ist es zwar auch kühl, aber wenigstens sonnig.
Am Strand halten wir, um Flamingos zu fotografieren. Wir stehen hier gerade mal 5 Minuten, als wir einen dumpfen Knall hören und eine Minute später winkt uns eine Frau aufgeregt herbei. Der Knall war nicht irgendein Knall, sondern unser rechtes Fenster im Fondbereich. Da die Täter von der Frau und ihrem Mann überrascht wurden, hatten wir Glück, denn es wurde nichts gestohlen. Allerdings lassen wir auch nie Wertvolles drin. Um unsere Schlafsäcke wäre es allerdings auch schade gewesen.
Jedenfalls sitzen wir die nächsten 1, 5 Stunden bei der Polizei von Walvis Bay. So lange dauert das hier, ein Formular auszufüllen. Der Polizist ist wirklich sehr nett, aber das wir ihm sagen müssen, er solle doch die Zeugennamen und das Kennzeichen des Tatfahrzeugs mit aufschreiben, ist schon arm. Wir bezweifeln am Ende, das die überhaupt was machen. Seine Kollegin kann sich vor Müdigkeit kaum auf dem Stuhl halten und der Kollege, der sich um das Kennzeichen und die Zeugen kümmern soll, setzt sich auch lieber wieder in seine Ecke. Zum Glück sind wir gut versichert!
Nach der Aktion wollen wir erst recht Flamingos sehen und die Fahrt lohnt sich am Ende auch noch.
ÜN Swakopmund
01.06.
Die erste Fahrt des Tages führt uns zum Autoscheibendoktor. Die arbeiten 100 x so professionell wie die Polizei und nach 30 Minuten haben wir eine neue Scheibe und ein gesaugtes Auto.
Wir fahren weiter zum Sossusvlei und machen den obligatorischen Stopp zum Apfelkuchenessen in Solitaire. Leider ist der Kultbäcker Percy "Moose" McGregor im letzen Jahr verstorben und auch sonst hat sich hier seit unserer letzten Reise einiges verändert. Den Kuchen gibt es nicht mehr am Tresen der Tankstelle, sondern im Neubau nebenan. Das ist nicht mehr ganz so urig, aber so können natürlich mehr Touris abgefertigt werden.
Ebenfalls sehenswert sind die verrosteten Autos im Vorgarten.
Da wir bei dieser Reise außer im Moremi NP nichts vorgebucht haben, sind wir gespannt, ob wir im Sossusvlei Camp einen Zeltplatz bekommen, aber wie während unserer ganzen Reise ist auch hier noch Vorsaison. Wir buchen direkt 2 Nächte und fahren anschließend zu den Dünen, um noch etwas Nachmittagssonne zu haben. Es ist dunkel als wir wieder im Camp eintreffen und auf unserem Zeltplatz wartet bereits ein großer Uhu darauf, von uns fotografiert zu werden. Toll, schon die dritte Eule, die wir auf unserer Reise sehen.
Auch hier wurde einiges für den Tourismus getan. Ein großer Aufenthaltsraum mit TV wurde gebaut, und warmes Essen wird ebenfalls angeboten.
ÜN Sesriem Camp
02.06. Sussusvlei
4:45 Uhr aufstehen, denn um 5: 30 Uhr öffnet das Gate. Dann alles geben, um zum Sonnenaufgang auf der Düne am Sossusrlei zu stehen. Wir schaffen es nicht ganz, aber die Aussicht auf halber Höhe ist auch toll. Beim Aufstieg lernen wir zwei Deutsche kennen, die wir den ganzen Tag lang immer mal wieder treffen.
Nach einem Kaffee am Auto fahren wir zum Deadvlei, verbringen hier einige Stunden und dann geht es weiter zum Hidden Vlei. Hier waren wir bisher noch nie und auch wenn der Weg etwas lang ist, lohnt sich die kleine Wanderung. Vom Parkplatz aus sind es nicht wie auf dem Schild angekündigt 2 km, sondern ca. 3,5 km, aber die Aussicht auf das Vlei lohnt.
Nach Stopps an Düne 45 und Düne 40 fahren wir zur Elim - Düne, aber es ist schon zu spät für schöne Fotos.
Zurück am Camp sitzt der Uhu wieder auf seinem Posten und beobachtet alles.
ÜN Sesriem Camp
03.06. Hardap
Im Gegensatz zur letzten Nacht mit 4°C ist es heute relativ warm gewesen. Als wir zum Himmel gucken, wissen wir warum. Eine dichte Wolkendecke wird heute den Sonnenaufgang ausfallen lassen. Wir beschließen deshalb, den Weg zum Sossosvlei zu sparen und fahren bei leichtem Regen nach dem Frühstück über Maltahöhe nach Marienfeld, wo die Sonne wieder scheint. Die armen Touris, die nur einen Tag hier haben. Werden von den schönen DünenIandschaften nicht viel haben.
In Mariental fahren wir zum Hardap Dam, einem großen Stausee, an dem sich Vögel und einiges Wild angesiedelt hat. Nach unseren bisherigen Erlebnissen hauen uns die Tierbegegnungen hier allerdings nicht um und so fahren wir den Game Drive, der etwas außerhalb ist, nur noch halb. Irgendetwas Schönes würden wir gerne noch machen, weshalb wir die 200 km nach Süden auf uns nehmen, um den Köcherbaumwald in Keetmannshop anzusehen.
ÜN Quivertree Forest Rest Camp, Keetmannshoop
04.06. Quivertree Forest
Nach erster Bewölkung wird es schön und wir vertreiben uns die Zeit am Quivertree Forest und am Giants Playground. Gegen Mittag brechen wir nach Windhoek auf, wo wir etwas außerhalb campen. Nachts ist es wieder sehr kalt.
ÜN Elisenheim, Windhoek
05.06. Windhoek
Heute sehen wir uns Windhoek an, kaufen einige Souvenirs und suchen uns im Internet ein sehr schönes B&B, um am letzten Tag die Koffer ordentlich packen zu können. Die Stadt ist von hier aus zu Fuß gut zu erreichen, weshalb wir nochmal bummeln gehen. Abends wird das Auto ausgeräumt und alles zum Packen im Zimmer verteilt. Als das Chaos am größten ist, fällt einige Male der Strom aus und beim Nachsehen in der Küche entdecke ich, dass die Decke oberhalb des Kohleofens brennt. Die Managerin telefoniert schon heulend und ganz aufgeregt.
Wir packen nicht minder aufgeregt unsere Sachen und retten alles ins Auto. Unterdessen ist der Kaminbrand unter Kontrolle und nach kurzer Diskussion bekommen wir wegen des Rauchs im Hauptgebäude ein Zimmer im angrenzenden Bungalowbereich. Wow, gutes Upgrade. Die Suite mit Küche, Wohnzimmer und riesiger Dusche.
ÜN Rivendell Guesthouse, Windhoek
06.06. Windhoek
Seltsamerweise schlafen wir im Bett schlechter als im Dachzelt. Für den Vormittag haben wir eine Städtetour durch Windhoek und die Townships gebucht. Das wird ganz interessant und dauert ca. 4 Stunden.
Zurück am Hotel sind alle mit der Spurenbeseitigung des Brands beschäftigt. Die ehemals so schöne Küche ist ausgeräumt und schon recht weit sauber gemacht. Wir relaxen noch etwas am Poolbereich und fahren dann zum Autovermieter. Die Rückgabe erfolgt äußerst schnell. Alles viel besser als 2006 bei Asco Car Hire.
Nach 6 Wartestunden am Flughafen sitzen wir wieder im Flugzeug ...
ÜN Flugzeug
07.06. Rückflug
Ankunft Deutschland
©2015 Olaf Essing